: Baerbock-Flieger muss wieder umkehren

15.08.2023 | 00:16 Uhr
Bei ihrer Reise nach Australien braucht Außenministerin Baerbock gute Nerven. Auch beim zweiten Anlauf musste der Regierungsflieger kurz nach dem Start in Abu Dhabi umdrehen.
Die Regierungsmaschine, ein Airbus A340-300, macht Probleme: Zweite Panne binnen 24 StundenQuelle: dpa
Außenministerin Annalena Baerbock ist auch beim zweiten Anlauf mit dem Versuch gescheitert, mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr nach Australien zu fliegen. Das teilte der Flugkapitän nach Angaben von ZDF-Reporter Daniel Pontzen, der an Bord der Maschine war, am Dienstag (Ortszeit) mit.
15 Minuten nach dem Start um 1 Ortszeit (23 Uhr/MESZ) drehte der Airbus vom Typ A340-300 demnach wieder vom Kurs ab und flog zunächst zurück in Richtung Abu Dhabi. Die Maschine war zu Anfang zwar gestiegen, nahm aber kein Tempo auf.

Luftwaffe: "Mission abgebrochen"

"Mission abgebrochen! Der Fehler ist erneut bei der nun wieder aufgetankten Maschine aufgetreten", erklärte die Luftwaffe auf der Plattform X, früher Twitter. "Wir landen jetzt wieder in Abu Dhabi", fügte er hinzu.
Mitteilung der Luftwaffe auf Plattform X:
Baerbock gab sich in einer ersten Reaktion zerknirscht:
Manchmal ist es wirklich verflixt.
Annalena Baerbock, Außenministerin
Die Grünen-Politikerin ist unterwegs zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi. Am Montag hatte ihre Maschine wegen eines Defekts an den Landeklappen des Airbus einen längeren Zwischenstopp in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten einlegen müssen.

Außenministerin Baerbock musste ihre Anreise nach Australien wegen eines Defekts am Flugzeug unterbrechen. Nicht das erste Mal, dass ein Regierungsflieger Probleme macht.

14.08.2023 | 02:55 min

Kapitän: "Wird eine ganz normale Landung"

Der Kapitän der Maschine erklärte: "Die Klappenvergrößerungen, die Flügelvergrößerungen lassen sich nicht mehr einfahren. Sie haben sich wieder gesperrt (...). Wir haben mit Testpiloten von Lufthansa gesprochen. Dieser Fehler existiert so nicht."
Es bestehe aber "überhaupt kein Grund zur Unruhe", versicherte er.
Wir haben genug Benzin. Wenn wir nachher unser Landegewicht wieder erreicht haben, wie gestern, dann wird das eine ganz normale Landung.
Kapitän der Regierungsmaschine
Er mache das schon ein paar Jahre, "aber sowas ist auch in der Geschichte der Flugbereitschaft noch nicht passiert".

Zweite Flugzeug-Panne binnen 24 Stunden

Es ist die zweite derartige Panne binnen 24 Stunden. Bereits am frühen Montagmorgen, drei Minuten nach dem Abheben um 3.33 Uhr Ortszeit (1.33 Uhr MESZ), hatte der Flugkapitän einen Defekt beim Einfahren der Klappen festgestellt. Nachdem die Crew in einem zweistündigen Manöver über dem Wüstenemirat und dem Meer rund 80 Tonnen Kerosin aus dem vollgetankten Flieger abgelassen hatte, landete er um 5.33 Uhr Ortszeit wieder in Abu Dhabi.
Da die Landeklappen nicht wie nötig vollständig und synchron eingefahren werden konnten, konnte das Flugzeug die normale Reiseflughöhe und -geschwindigkeit nicht erreichen - der Kerosinverbrauch auf der langen Strecke nach Australien wäre deutlich gestiegen. Da das Flugzeug für den knapp 14-stündigen Flug vollgetankt war, musste das Gewicht für die Landung stark reduziert werden.
Nach der neuerlichen Panne im zweiten Anlauf gab der Pilot übers Bordmikrofon eine wenig optimistische Prognose ab:
Für uns ist der Flug heute wieder zu Ende. Da wir im Moment absolut im Dunkeln tappen, welcher Computer jetzt Schuld an der Misere ist, wird es für uns wahrscheinlich auch keinen weiteren Flug nach Australien geben, auch morgen nicht.
Mitteilung des Piloten an Bord der Maschine
Man versuche jetzt herauszufinden, wie das Flugzeug überhaupt wieder nach Deutschland zurückkommen könne.

Bereits dritte Panne für Baerbock

Auch bei der Golfreise von Außenministerin Baerbock im Mai hatte es technische Probleme mit der Regierungsmaschine gegeben. Damals musste Baerbock ihren Aufenthalt im Emirat Katar um einen Tag verlängern, weil der Luftwaffen-Airbus wegen eines platten Reifens nicht wie geplant den Rückflug antreten konnte.
Quelle: ZDF, dpa

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