: Fast 130.000 Bürgergeldempfänger sanktioniert

20.04.2024 | 07:57 Uhr
Die Bundesagentur für Arbeit hat offengelegt, wie viele Bürgergeldempfänger im Jahr 2023 Sanktionen erhielten. Demnach seien knapp 130.000 Menschen von Kürzungen betroffen gewesen.
Die Bundesagentur für Arbeit hat die Statistik zur Kürzung des Bürgergelds 2023 vorgelegt.Quelle: picture alliance / CHROMORANGE
Die Jobcenter haben im Jahr 2023 fast 130.000 Bürgergeldempfängern den Regelsatz gekürzt. Dies ergibt die Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) für das Jahr 2023. Genau heißt es: 128.415 Leistungsbeziehern wurden in 226.008 Fällen die Zuwendungen gekürzt. Insgesamt habe man 2,6 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sanktioniert.
Die deutliche Mehrheit der Kürzungen - 84,5 Prozent - wurden aufgrund von Meldeversäumnissen verhängt. Die restlichen Sanktionen wurden laut des BA-Berichts wegen der "Weigerung Aufnahme oder Fortführung einer Arbeit, Ausbildung, Maßnahme oder eines geförderten Arbeitsverhältnisses" ausgesprochen. Davon waren fast 16.000 Menschen betroffen.

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Wahrscheinlich wird auf Basis der neuen Gesetzeslage aber bei weniger Menschen der Regelsatz komplett gekürzt. "Die Grenzen sind wesentlich enger", sagte ein BA-Sprecher dem RND über die Anwendung der Sanktionsverschärfung.

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Quelle: dpa, ZDF

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