: Kommunen fordern mehr Bunker und Sirenen

09.03.2024 | 07:00 Uhr
Ist Deutschland auf den Kriegsfall vorbereitet? Laut Städte- und Gemeindebund braucht es mehr Geld für den Bevölkerungsschutz, stillgelegte Bunker müssen wieder in Betrieb gehen.

Der Zivilschutz ist zuständig für den Schutz der Bevölkerung vor Kriegsgefahren. Vertreter von Städten und Gemeinden warnen jedoch vor Defiziten.

09.03.2024 | 01:46 min
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert Milliarden-Investitionen des Bundes, um den Schutz der Bevölkerung vor "kriegsbedingten Gefahren" auszubauen.
"Die Bedrohungslage hat sich verändert, das zeigt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine", sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Sicherheit ist nicht mehr selbstverständlich."

Eine Milliarde Euro jährlich für den Schutz der Bevölkerung nötig

Neben dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr müsse der Bund "große Summen aufbringen, um die Widerstandsfähigkeit im Inneren zu gewährleisten", sagt Berghegger.
Für den Schutz der Zivilbevölkerung brauchen wir in jedem der nächsten zehn Jahre mindestens eine Milliarde Euro.
André Berghegger, Deutscher Städte- und Gemeindebund
Er kritisierte es als "fatales Signal", dass im laufenden Haushalt ausgerechnet beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe um 40 Millionen Euro gekürzt werde. "Hier müsste man aufstocken."

Klassenzimmer in der U-Bahn-Station: Das Leben in der Ukraine während des Kriegs.

23.02.2024 | 02:35 min

Städte- und Gemeindebund fordert neue Bunker

Nach Ansicht des kommunalen Spitzenverbandes muss es unter anderem mehr Bunker geben. Von den 2.000 öffentlichen Schutzräumen aus dem Kalten Krieg seien nur noch 600 vorhanden, die rund 500.000 Personen aufnehmen könnten, sagte Berghegger.
Es ist dringend notwendig, stillgelegte Bunker wieder in Betrieb zu nehmen.
André Berghegger, Deutscher Städte- und Gemeindebund
Außerdem müssten neue, moderne Schutzräume gebaut werden. In Ballungszentren könne man auch Tiefgaragen und U-Bahn-Schächte nutzen. "Das sehen wir aktuell in Kiew, wo Menschen Zuflucht vor russischen Raketen suchen. Auch in Deutschland müssen wir für ein solches Szenario planen." Der Gemeindebund dringt auch darauf, zusätzliche Sirenen zu installieren.

In Finnland fürchten sich viele vor dem aggressiven Nachbarn Russland. Helsinki will auf einen Angriff vorbereitet sein - mit 900.000 Bunkerplätzen für rund 650.000 Stadt-Bewohner.

27.02.2024 | 01:14 min
Quelle: dpa, epd

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