: Dresden: Menschenkette für Frieden

13.02.2024 | 18:30 Uhr
Vor 79 Jahren flogen die Alliierten Luftangriffe auf Dresden. Auch dieses Jahr setzt die Stadt ein Zeichen für Frieden. Tausende demonstrieren für Demokratie.
Am Abend versammelten sich tausende Teilnehmer zu einer Menschenkette rund um die Dresdner Altstadt.Quelle: AFP
Dresden hat am heutigen Dienstag der Luftangriffe auf die Stadt im Zweiten Weltkrieg gedacht. 79 Jahre nach der Zerstörung durch die Alliierten sendete die Stadt ein Zeichen für Versöhnung und Frieden in die Welt. Tausende Bürger reichten sich am Dienstagabend die Hände zu einer Menschenkette.
Zum Geläut der Innenstadtkirchen standen sie für einige Minuten zusammen und gedachten der Opfer vom 13. Februar 1945 in Dresden, aber auch der Opfer deutscher Bomben 1940 in Dresdens englischer Partnerschaft Coventry. Auch an die Millionen Toten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde mit der Menschenkette erinnert, die an diesem Gedenktag seit über einem Jahrzehnt Tradition hat.
Unter dem Motto "Gemeinsam wachsam" demonstrierten sie zugleich für Demokratie und gegen Menschenverachtung.
Dresdens Altstadt wurde 1945 durch britische und amerikanische Bombenangriffe zerstört.Quelle: AP

Dresdens Oberbürgermeister verurteilt Rassismus und Gewalt

Die Menschenkette sei eine "Wächterin der Demokratie", sagte die Rektorin der Technischen Universität (TU) Dresden, Ursula M. Staudinger, bei einer Kundgebung. Menschenverachtung, Antisemitismus und Rassismus schienen wieder salonfähig zu werden, sagte sie mit Blick auf das, was im öffentlichen Raum sowohl digital als auch analog geäußert und toleriert werde. Diese Bedrohung der Demokratie dürfe nicht hingenommen werden.
Nie wieder ist jetzt.
Ursula M. Staudinger, Rektorin TU Dresden
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) verurteilte gewalttätige Übergriffe und Rassismus im täglichen Leben. "Rassismus und menschenverachtende Weltbilder nehmen in unserer Gesellschaft zu. Antisemitismus wird wieder offen zur Schau gestellt."
 
Auch in unserer Stadt werden Häuser in Brand gesteckt, um zu verhindern, dass dort Menschen einziehen, die ein Recht auf ein gerechtes Asylverfahren haben.
Dirk Hilbert, Oberbürgermeister Dresden (FDP)
Im Anschluss an einen ökumenischen Abendgottesdienst in der Kreuzkirche sollen die Kirchenglocken um 21:45 Uhr läuten, dem Zeitpunkt des ersten Bombenangriffs.

Zum Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden veranstalten Rechtsextreme sogenannte Trauermärsche zum Gedenken. Aber eine bürgerliche Mehrheit stellt sich dem mit eigenen Märschen entgegen.

12.02.2024 | 01:40 min

Kranzniederlegung am Morgen

Der Dresdner Kriegsgedenktag begann am Morgen mit einer Kranzniederlegung auf dem Nordfriedhof. An einem stillen Gedenken nahmen der Landtagspräsident von Sachsen, Matthias Rößler, und Kultusminister Christian Piwarz (beide CDU) teil.
Weitere Gedenkveranstaltungen fanden auf dem Neuen Katholischen Friedhof und auf dem Heidefriedhof statt. 

Im Februar 1945 verwandelten alliierte Bomber das Stadtzentrum von Dresden in ein Inferno.

11.02.2021 | 18:22 min

Auch rechtsextreme Proteste

Bei Luftangriffen alliierter Bomber auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 waren etwa 25.000 Menschen getötet sowie weite Teile der historischen Altstadt zerstört worden.
Rechtsextremisten versuchen immer wieder, den Jahrestag der Bombardierung für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Auch in diesem Jahr gab es bereits am Sonntag einen Aufmarsch von etwa 800 Rechten. Mehr als 4.000 Menschen demonstrierten dagegen.
Quelle: epd, dpa, AFP

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