: Widodo fordert Ende des Ukraine-Krieges

15.11.2022 | 08:38 Uhr
Eigentlich sind die G20 zerstritten wie nie. Doch zum Krieg in der Ukraine herrscht beim Gipfel-Auftakt weitgehend Einigkeit. Gastgeber Widodo appellierte an die Staatschefs.
Der Präsident des G20-Gastgeberlandes Indonesien, Joko Widodo, rief bei seiner Eröffnungsrede zur Einigkeit auf.Quelle: Reuters
Der indonesische Präsident Joko Widodo hat zum Auftakt des G20-Gipfels auf Bali gemeinsame Anstrengungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gefordert. Er rief die Staats- und Regierungschefs vor Beginn ihrer Beratungen dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und sich für ein Ende des Kriegs einzusetzen.
Widodo warnte zudem vor einem "neuen Kalten Krieg". "Heute sind die Augen der Welt auf uns gerichtet", sagte der indonesische Präsident. Der G20-Gipfel dürfe nicht "scheitern".

Selenskyj nennt Kriterien für Kriegsende

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj richtete sich mit einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Gipfeltreffens. "Ich bin überzeugt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, an dem der zerstörerische russische Krieg gestoppt werden muss und kann", sagte er laut einer englischen Übersetzung seiner Rede. "Das wird Tausende von Leben retten."
Für ein mögliches Ende des russischen Krieges seien ein Abzug der russischen Truppen und eine Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit der Ukraine nötig, so Selenskyj. Er richtete seine Botschaft an die "G19" und schloss Russland damit offenbar aus.
Kreml-Chef Wladimir Putin nimmt an dem Gipfeltreffen nicht teil. Er lässt sich vom russischen Außenminister Sergej Lawrow vertreten.

G20 wollen Ukraine-Krieg scharf verurteilen

Unterdessen zeichnet sich eine klare Stellungnahme gegen den russischen Angriffskrieg ab. Von den meisten G20-Mitgliedern werde der Krieg in der Ukraine "scharf verurteilt", heißt es in einem Entwurf für die gemeinsame Abschlusserklärung, der noch von den Staats- und Regierungschefs bestätigt werden muss. Das Dokument soll zum Abschluss des Treffens am Mittwoch veröffentlicht werden.

“Was da verhandelt worden ist, ist schon ein riesengroßer, diplomatischer Kraftakt“, der nun unterzeichnet werden soll, allerdings nicht bindend sei, so ZDF-Reporterin Shakuntala Banerjee.

15.11.2022 | 02:39 min
Die G20 setzen sich auch für die Fortsetzung des Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide ein. Im Entwurf für die Abschlusserklärung wird die unter Vermittlung der Türkei und der UN mit Russland geschlossene Vereinbarung ausdrücklich begrüßt. Man sei zudem "tief besorgt" über die globale Ernährungskrise, so der Entwurf. Es sollten "alle verfügbaren Werkzeuge" genutzt werden, um die Krise anzugehen und die gefährdeten Menschen vor Hunger zu schützen.

Xi Jinping ruft zur Einheit der G20 auf

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat zum Auftakt zur Einheit unter den G20-Staaten aufgerufen. Vor den Staats- und Regierungschefs sagte Xi, Konfrontation solle durch Kooperation ersetzt werden. Alle Länder sollten Antwort auf die Frage geben: "Was stimmt nicht in der Welt, was sollen wir dagegen tun?"
Die Corona-Pandemie dauere an. Die Weltwirtschaft werde anfälliger. Das geopolitische Umfeld bleibe angespannt. Die Krisen von Ernährung und Energie verstärkten sich gegenseitig. "All das stellt erhebliche Herausforderungen für unsere Entwicklung dar", sagte Xi Jinping.
Niemand sollte eine Außenhandelspolitik zu Lasten anderer betreiben, kleine Gärten mit hohen Zäunen bauen oder geschlossene oder exklusive Zirkel schaffen.

Die Staats-und Regierungs-Chefs der G20 - der größten Wirtschaftsmächte dieser Welt – treffen sich auf Bali zu einem zweitägiges Gipfel. Topthema ist der Ukrainekrieg. Putin ist nicht vor Ort.

15.11.2022 | 02:30 min

China und USA verurteilen Atom-Drohungen Russlands

Nach US-Angaben haben Chinas Staatschef Xi und US-Präsident Joe Biden bei ihrem rund dreistündigen Gespräch am Montag russische Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine verurteilt. Beide Seiten stimmten demnach auch überein, dass "ein Atomkrieg niemals geführt werden sollte", wie das Weiße Haus mitteilte.
Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte das Nein zum Einsatz von Atomwaffen. Es sei sehr gut, "dass auch die beiden erneut diese Klarheit entwickelt haben, dass der Einsatz von Atomwaffen ausgeschlossen sein soll und eine rote Linie ist, die nicht überschritten werden darf", sagte der Kanzler nach seiner Ankunft am Montag.
Quelle: AFP, dpa, Reuters

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