: Georgien erlaubt russische Flüge nach Tiflis

15.05.2023 | 23:36 Uhr
Trotz Warnungen des Westens nehmen Russland und Georgien wieder direkten Flugverkehr auf. Die Schwarzmeerrepublik erlaubt russische Linienflüge.
Freitag sollen die ersten Flugzeuge in Richtung Tiflis abheben (Symbolbild)Quelle: dpa
Russland und die Schwarzmeerrepublik Georgien nehmen trotz ihrer Spannungen und der Warnungen des Westens erstmals seit 2019 ihren direkten Flugverkehr wieder auf. Als erste russische Fluglinie erhielt am Montag die Gesellschaft Azimuth Airlines eine Erlaubnis für tägliche Direktflüge von Moskau in die georgische Hauptstadt Tiflis (Tbilissi).
Flüge gibt es laut Buchungssystem der Airline mit Stand Montagabend von diesem Freitag an. Die georgische Luftfahrtbehörde teilte mit, dass Azimuth nicht mit Sanktionen belegt sei und deshalb die Südkaukasusrepublik ansteuern könne.

Georgien beteiligt sich nicht an Sanktionen

Zwar beteiligt sich Georgien insgesamt nicht an Sanktionen des Westens gegen Russland im Zuge von Moskaus Krieg gegen die Ukraine. Allerdings reagiert die Behörde in Tiflis auf Drohungen des Westens, Georgien selbst mit Sanktionen zu belegen, wenn dort von den internationalen Strafmaßnahmen betroffene russische Gesellschaften landen dürften.
Russland hatte zuvor den direkten Flugverkehr wieder erlaubt, nachdem er im Zuge der Spannungen zwischen beiden Staaten 2019 auf Geheiß Moskaus eingestellt worden war.
Quelle: ZDF

Putin hat Erlaubnis für Direktflüge gegeben

Kremlchef Wladimir Putin hatte die Erlaubnis für Direktflüge per Dekret gegeben - und erstmals Georgiern auch die visafreie Einreise nach Russland erlaubt, die am Montag in Kraft getreten war. In Russland leben Hunderttausende Georgier, die nun leichter von ihren Verwandten besucht werden können.
Auch Direktflüge verkürzen die Flugzeiten zwischen den Nachbarländern immens. Viele Georgier nahmen die Entscheidung mit Erleichterung auf.

Georgien gilt seit jeher als russische Einflusssphäre. Viele Menschen überlegen, wie sicher ihre Zukunft dort ist. Protestierende Studierende fordern den Eintritt in die EU.

30.03.2023 | 02:18 min

Surabischwili bezeichnet Putins Schritt als "Provokation"

Zwar hatte die prowestliche Präsidentin Salome Surabischwili Putins Schritt als "Provokation" bezeichnet. Sie warnt immer wieder vor Versuchen Russlands, seinen Einfluss in der früheren Sowjetrepublik auszuweiten.
Tweet von Salome Surabischwili
"Die Wiederaufnahme von Direktflügen und die Aufhebung des Visa-Verbots sind inakzeptabel, solange Russland seine Aggression in der Ukraine fortführt und unser Staatsgebiet besetzt hält", sagte sie vorige Woche.
Die georgische Regierung hingegen sieht das anders.

August 2008: Georgien mit Niederlage im Südkaukasuskrieg

Georgien erlitt im August 2008 im Südkaukasuskrieg mit Russland eine Niederlage und verlor die Kontrolle über 20 Prozent seines Staatsgebiets - die abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien sind von Russland als unabhängige Staaten anerkannt.
Dennoch lebt das für seine Meeresstrände, Wein- und Gebirgsregionen und kaukasische Küche bekannte Land etwa auch stark von russischen Touristen.
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Quelle: dpa

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