: Habeck warnt vor "Torschlusspanik"

09.04.2023 | 08:10 Uhr
Wirtschaftsminister Habeck warnt vor dem überstürzten Einbau neuer Gas- und Ölheizungen. Auf lange Sicht rechne es sich, abzuwarten.
Robert Habeck warnt vor TorschlusspanikQuelle: dpa
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rät davon ab, in den kommenden Monaten neue Öl- und Gasheizungen einzubauen. "Über einen Zeitraum von 18 Jahren rechnet sich die Wärmepumpe. Außerdem werden die Preise bald sinken. Deswegen wäre Torschlusspanik wirklich falsch", sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Niemand sollte jetzt noch schnell eine Öl- oder Gasheizung einbauen. Die fossilen Energien sind eine Sackgasse, keine Spardose.
Robert Habeck, Wirtschaftsminister
Die Preise für Erdgas und Heizöl würden von 2027 an durch den EU-Emissionshandel kontinuierlich steigen, ergänzte der Vizekanzler. "Allein schon deshalb sollte man bei einer so langfristigen Investition wie einer Heizung auf Erneuerbare setzen." Aber weil Wärmepumpen bisher in der Anschaffung teurer seien als Gasheizungen, "werden wir den Menschen beim Umstieg mit einer finanziellen Förderung unter die Arme greifen".

Seit bekannt wurde, dass der Einbau von Öl- und Gasheizungen ab 2024 verboten werden soll, stehen die Telefone bei Heizungsbauern nicht mehr still. Der allgemeine Wunsch nach mehr Klarheit über die neuen Regelungen wächst.

01.04.2023 | 06:02 min

Habeck setzt auf Sozialausgleich für Ärmere

Zurückhaltend äußerte sich Habeck zum Vorschlag von Finanzminister Christian Lindner (FDP), Abwrackprämien zu zahlen, die sich nach dem Alter der bisherigen Heizung richten. "Eine Anknüpfung an das Alter einer Heizung setzt beim Klimaschutzeffekt an. Das ist ein wichtiger Aspekt, aber wir müssen dann schauen, wie wir den sozialen Ausgleich sicherstellen", sagte er.
"Mir ist wichtig, dass gerade Menschen mit unteren und mittleren Einkommen eine klare Unterstützung bekommen." Das Konzept zum Sozialausgleich soll nach Habecks Worten fertig sein, wenn sich das Kabinett mit dem Gebäudeenergiegesetz befasst.

Die Energiekrise ist im Alltag angekommen. Schon jetzt sparen viele, wo es geht, um über die Runden zu kommen. Und keiner weiß, wie hoch die Heizkosten im Winter noch steigen werden.

30.10.2022 | 30:14 min

Habeck verteidigt Regelung für Ältere

Der Vizekanzler verteidigte die umstrittenen Ausnahmen beim Heizungstausch für über 80-Jährige. "Wir wollen für hochbetagte Menschen eine pauschale Ausnahme einführen. Wenn ihre Heizung kaputt geht und irreparabel ist, müssen sie nicht aufs erneuerbare Heizen umstellen", sagte er. Habeck machte deutlich, dass auch unter 80-Jährige eine Ausnahme beantragen könnten.
Schon heute können Menschen ja - egal ob sie 35, 50 oder 80 Jahre alt sind - bei den Landesbehörden einen Antrag stellen, wenn ein Heizungstausch nach dem bestehenden Recht nötig wäre, aber eine unbillige Härte bedeuten würde.
Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister
"Und da werden häufig Ausnahmen für Menschen über 80 gemacht. Daher werden sie jetzt quasi pauschal von der Antragspflicht befreit. Für alle anderen, also auch für den 79-Jährigen, bleibt die Möglichkeit, konkret eine Ausnahme zu beantragen."
Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) bedeutet ein Ende auf Raten für konventionelle Öl- und Gasheizungen in Deutschland. Ab 2024 soll jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Bestehende Öl- und Gasheizungen können weiter betrieben werden, kaputte Heizungen dürfen repariert werden. Sollte dies nicht möglich sein, sollen Übergangsfristen den Austausch erleichtern.
Quelle: dpa, Reuters, AFP

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