: Kanzleramt plant Gipfel mit Rüstungsindustrie

25.11.2022 | 11:11 Uhr
Um die schleppende Ausrüstung der Bundeswehr anzukurbeln, lädt das Kanzleramt zu einem Munitionsgipfel ein. Die Rüstungsindustrie und mehrere Ministerien sollen daran teilnehmen.
Die Bundeswehr leidet an einem akuten Munitionsmangel. (Symbolbild)Quelle: imago
Das Kanzleramt will mit einem Munitionsgipfel Schwung in die schleppende Beschaffung von Material für die Bundeswehr bringen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lade dazu am Montag Vertreter der Rüstungsindustrie und mehrerer Ministerien ein, bestätigten der Deutschen Presse-Agentur Regierungskreise.
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte am Donnerstag bei ZDFheute live, es sei gut, dass es einen Rüstungsgipfel mit der Rüstungsindustrie gebe zur Produktion von Munition, Pulver und Sprengstoffen.

Bundeswehr leidet an großem Munitionsmangel

Die "Welt" und das digitale Medienhaus Table.Media berichteten am Freitag ebenfalls zu den anberaumten Gesprächen im Kanzleramt über die Rahmenbedingungen für die Munitionsproduktion.
Die Bundeswehr leidet unter einem dramatischen Munitionsmangel. Zuletzt war erklärt worden, dass Munition für 20 Milliarden Euro beschafft werden müsse. Auch für die Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine wird Munition benötigt.

Kapazitäten der Rüstungsproduktion in vergangenen Jahren gesunken

Allerdings hatte die Industrie ihre Kapazitäten in den vergangenen Jahren des Sparkurses zurückgefahren. Nun gibt es auch aus den Reihen der Verbündeten wieder eine stärkere Nachfrage. Mit der Industrie soll besprochen werden, wie die Produktion erweitert und beschleunigt werden kann.
Roderich Kiesewetter sagte bei ZDFheute live, "was es braucht, ist schlicht mehr Nachschub und Produktion" für die Ukraine. Es werden mehr Fabriken benötigt.
Bauzeit und Lieferzeit wird anderthalb bis zwei Jahre dauern, deshalb rächt sich jetzt, dass wir keine Vorräte haben.
Roderich Kiesewetter, CDU-Außenpolitiker
Deutschland müsse nun auch Partner überzeugen, an die Ukraine zu liefern.

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Quelle: ZDF, dpa

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