: Lindner bekräftigt Nein der FDP

02.03.2023 | 03:41 Uhr
Finanzminister Lindner stellt sich gegen ein komplettes Verbrenner-Aus in der EU ab dem Jahr 2035. Grünen-Politiker Hofreiter fordert indes ein Machtwort von Kanzler Scholz.
Finanzminister Christian Lindner. (Archiv)Quelle: dpa
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat das Nein der FDP zu einem kompletten Verbot von neuen Verbrennerfahrzeugen in der EU ab dem Jahr 2035 bekräftigt. Der "Funke-Mediengruppe" sagte er:
Es ist unser Ziel, dass in Deutschland auch nach 2035 noch Neuwagen mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden.
Christian Lindner
"Allerdings müssen diese Fahrzeuge dann mit klimafreundlichem Öko-Sprit fahren."
Neu zugelassene Verbrennerfahrzeuge würden nach 2035 eine Ausnahme bleiben. Weltweit werde diese Technologie aber weiter eine große Rolle spielen, "das technologische Know-how muss in einem Exportland wie Deutschland deshalb erhalten bleiben".

Ab 2035 dürfen in Deutschland nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden. Darauf hat sich Europäische Union geeinigt. Damit soll der Klimawandel bekämpft und der Umstieg auf Elektrofahrzeuge gefördert werden.

28.10.2022 | 02:08 min

Wissing droht mit Ablehnung Deutschlands

"Die EU-Kommission hat leider keine Anstalten unternommen, bei ihren Verbotsplänen ernsthaft Ausnahmen für solche Verbrennungsmotoren zu prüfen, die ausschließlich mit Öko-Sprit fahren", monierte Lindner. "Es ist zudem unwahrscheinlich, dass die Kommission das, was sie über Monate nicht getan hat, innerhalb der nächsten Tage noch tun wird."
Ungeachtet der Widerstände aus der Bundesregierung soll am kommenden Dienstag über das Zulassungsverbot neuer Benzin- und Dieselautos ab 2035 abgestimmt werden.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte kritisiert, dass die EU-Kommission bislang noch keinen Vorschlag dazu vorgelegt habe, wie nach 2035 mit klimafreundlichen Kraftstoffen betankte Fahrzeuge zugelassen werden können - und hatte mit einer Ablehnung Deutschlands gedroht.

Hofreiter fordert Machtwort von Scholz

In diesem Fall könnte die notwendige Mehrheit für das Vorhaben kippen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) dagegen dringt darauf, dass Deutschland zustimmt. Ihr Parteikollege Anton Hofreiter forderte nun ein Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen Wissing.
"Ich erwarte auch vom Kanzleramt, dass es sich im Interesse der Arbeitsplätze und des Klimaschutzes mit aller Kraft dafür einsetzt, dass Deutschland in Brüssel nicht blockiert", sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag dem "Tagesspiegel".
Quelle: dpa, AFP

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