: Russland: Brücke zur Krim beschädigt

22.06.2023 | 10:01 Uhr
Eine Brücke, die die Krim mit dem auf dem Festland gelegenen Gebiet Cherson verbindet, soll durch einen ukrainischen Angriff beschädigt worden seien. Das melden russische Besatzer.

Ukrainischer Angriff auf Brücke zur Krim? Das behauptet zumindest Russland. Doch wie so oft können solche Aussagen von unabhängiger Stelle nicht geprüft werden.

22.06.2023 | 01:32 min
Die russischen Besatzer im Süden der Ukraine haben über einen angeblichen Angriff des ukrainischen Militärs auf eine wichtige Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim berichtet.
Die Tschonhar-Brücke, die die Krim mit dem auf dem Festland gelegenen Gebiet Cherson verbindet, sei beschädigt worden, könne aber repariert werden, schrieb der Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, auf Telegram. Verletzt worden sei niemand. Er veröffentlichte auch Fotos, die kleinere Krater im Straßenbelag zeigten.

Mit Gräben, Erdwällen, Minenfeldern und sogenannten Drachenzähnen entlang der Front und auf der Krim hat sich die russische Armee auf die ukrainische Gegenoffensive vorbereitet.

13.06.2023 | 01:02 min
Auch der von Russland eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, sprach von einem Angriff auf die Brücke, wie er ebenfalls auf Telegram mitteilte. Die Schäden würden derzeit begutachtet, erklärte er und rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.
Quelle: ZDF

Angriff auf Tschonhar-Brücke - keine Stellungnahme aus Kiew

Die ukrainischen Truppen, die derzeit eine Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete unternehmen, setzten laut Saldo Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow ein. Unabhängig überprüfen ließen sich seine Angaben nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine Stellungnahme.
Großbritannien hat der von Russland angegriffenen Ukraine Raketen vom Typ Storm Shadow mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern zur Verfügung gestellt. Das ermöglicht Kiew auch Angriffe weit hinter der Front.
Militärexperte Carlo Masala über die ukrainische Gegenoffensive:

"Die Offensive wird lange dauern und sie wird blutig", so Militärexperte Masala. Die mutmaßliche Zerstörung der Hauptversorgungslinie der Krim sei "ein großer Erfolg der Ukraine".

11.06.2023 | 04:32 min
Die Tschonhar-Brücke ist eine von drei Anfahrtsrouten von der Krim ins nördlicher gelegene und ebenfalls zu Teilen okkupierte Gebiet Cherson. Beobachtern zufolge ist sie für die Russen ein wichtiger Weg, um die eigenen Truppen an der Front zu versorgen.

Zugverkehr zur Insel unterbrochen - Zusammenhang unklar

Erst am Mittwoch war auf der von Russland völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Halbinsel laut Aksjonow der Zugverkehr vorübergehend unterbrochen.
Den Grund dafür nannte der von Moskau dort eingesetzte Gouverneur nicht. Russische Medien berichteten, Schienen seien bei einem mutmaßlichen Sabotageakt über Nacht gesprengt worden. Wenige Stunden später hieß es, der Zugverkehr sei wieder aufgenommen worden. Ob die beiden Ereignisse zusammenhingen, war zunächst unklar.
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Quelle: dpa, AFP, AP

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