: London: Wagner-Konflikt mit Armee beispiellos

06.06.2023 | 09:05 Uhr
Auch an bisher ruhigen Frontabschnitten gibt es laut britischem Geheimdienst Gefechte. Gleichzeitig verschärft sich der Streit zwischen der Wagner-Gruppe und der russischen Armee.
Nach dem Beschuss steigt nahe der ukrainisch-russischen Grenze in der Stadt Wowtschansk Rauch auf.Quelle: Reuters
In der Ukraine haben sich die Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Truppen nach britischer Einschätzung zuletzt intensiviert.
"In den vergangenen 48 Stunden kam es an zahlreichen Frontabschnitten zu einer deutlichen Zunahme der Kämpfe, darunter auch an solchen, an denen es seit mehreren Monaten relativ ruhig war", teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Weitere Angaben dazu machte London nicht - auch nicht dazu, ob die Kämpfe mit der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive zusammenhängen.
Britisches Verteidigungsministerium auf Twitter

London: Streit zwischen Wagner-Gruppe und russischer Armee erreicht "beispielloses Niveau"

Vielmehr betonte das Ministerium, der Streit zwischen der russischen Söldnertruppe Wagner und der russischen Armee habe ein "beispielloses Niveau" erreicht.
Erstmals habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin behauptet, dass die regulären Streitkräfte in der Ukraine absichtlich seine Einheiten angegriffen hätten. Im Gegenzug habe Wagner vermutlich einen russischen Offizier gefangen genommen.
Aus der monatelang umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut seien nun die meisten Wagner-Kräfte abgezogen worden, heißt es in London weiter. Wagner hatte Bachmut eingenommen und kürzlich mitgeteilt, die Stadt komplett der Kontrolle der regulären Moskauer Streitkräfte zu überlassen.

Bisher herrscht Unklarheit über die ukrainische Großoffensive. Sowohl Russland als auch die Ukraine berichten über Erfolge. Eine Einschätzung von ZDF-Korrespondent Timm Kröger.

05.06.2023 | 01:15 min

London: Wagner-Reaktion "Schlüsselfaktor für den Konflikt"

"Da es Russland an Reserveeinheiten mangelt, wird die Frage, inwieweit Wagner weiterhin auf das Verteidigungsministerium reagiert, ein Schlüsselfaktor für den Konflikt in den kommenden Wochen sein", schreibt das britische Ministerium.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
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Quelle: dpa

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