: Kreml: Marjinka eingenommen - Kiew dementiert

25.12.2023 | 22:12 Uhr
Die ukrainische Kleinstadt Marjinka ist völlig zerstört - und sie soll von Russland eingenommen worden sein. Das behauptet der Kreml. Die Ukraine weist die Behauptungen zurück.
Ein Jahr lang hart umkämpft: Soldaten im Dezember 2022 bei Marjinka in ihren Stellungen.Quelle: dpa
Die russische Armee hat laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu die ostukrainische Kleinstadt Marjinka eingenommen. Das fünf Kilometer südwestlich der russisch kontrollierten Großstadt Donezk gelegene Marjinka sei "heute vollständig befreit worden", sagte Schoigu in einem im Fernsehen übertragenen Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Armeesprecher: Kleinstadt völlig zerstört

Die ukrainische Armee erklärte jedoch kurz darauf, dass die Ortschaft keineswegs vollständig von den Russen kontrolliert werde. "Der Kampf um Marjinka geht weiter", sagte ein Armeesprecher. Es befänden sich noch immer ukrainische Soldaten in der Kleinstadt, die "völlig zerstört" sei.
Die ukrainische Armee hatte Marjinka bereits im Jahr 2014 mit Festungsanlagen versehen. Damals hatten von Moskau kontrollierte pro-russische Separatisten Donezk eingenommen.

Bis zu diesem Jahr feierte die Ukraine Weihnachten offiziell im Januar. Nach dem russischen Angriffskrieg ist Vieles nicht mehr, wie es einmal war: Die Ukraine zieht das Fest vor.

23.12.2023 | 01:30 min

Putin nennt angebliche Einnahme einen "Erfolg"

Der russische Verteidigungsminister Schoigu sprach am Montag gegenüber Putin von "mächtigen Befestigungen" und "unterirdischen Gängen", welche die Ukraine in Marjinka angelegt habe. Die Festung sei durch das "entschlossene Handeln unserer Soldaten" erobert worden. Putin nannte die Einnahme einen "Erfolg", da hierdurch der ukrainische Beschuss auf Donezk verringert werden könne. Schoigu sagte, das "Aktionsfeld" der ukrainischen Artillerie werde dadurch bei Donezk "erheblich verringert".
Die russische Armee hat zuletzt im Osten der Ukraine Fortschritte gemacht. Nach dem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive machte sie dort Boden gut. Seit mehreren Monaten versuchen die Truppen zudem, die ostukrainische Stadt Awdijiwka zu umzingeln.
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Quelle: AFP, dpa

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