: 600 Millionen Euro für Moldau
Die Kleinen dürfen nicht vergessen werden, Länder wie die Republik Moldau, die schnell mal untergehen in den täglichen Berichten über den Krieg in der Ukraine. Das ist es, was die Außenministerin umtreibt, wofür sie kämpft, weshalb sie die Moldau-Geberkonferenz ins Leben rief.
Moldau grenzt an die Ukraine. Die Gefahr, dass auch dieses ehemalige Mitglied der Sowjetunion von Russland angegriffen wird, ist riesig. Es ist und war fühlbar, auch für Außenministerin Baerbock, als sie im März da war.
Dritter Teil der Geberkonferenz in Paris
Es war ihre Initiative, ihre Idee, die erste Moldau-Geberkonferenz im April in Berlin zu veranstalten. Heute in Bukarest in Rumänien folgte Teil zwei, Ende des Jahres geht es in Paris weiter, nächstes Jahr dann in Moldau.
Doch anders als in Berlin ist die Riege der angereisten Ministerinnen und Minister überschaubar. Viele der 24 Teilnehmerstaaten schicken Abteilungsleiter*innen oder Staatssekretär* innen. Am Ende kommen dann rund 600 Millionen Euro zusammen, immerhin 77 Millionen davon aus Deutschland.
Ein kleiner Erfolg, doch es dürfte schwer sein, das Interesse für Moldau hoch zu halten. Zu viele Staaten brauchen Hilfe und mehr Geld. Noch ist die Bereitschaft da zu helfen, mal sehen wie lange, wenn auch im eigenen Land Inflation und Energiepreise drastisch ansteigen.
Krieg in Europa: Die Nachbarstaaten der Ukraine bangen zwischen Solidarität und Kriegsangst. So auch die moldauische Künstlerin Valeria Barbas.
13.04.2022EU-Betrittsperspektive für Moldau
Doch die deutsche Außenministerin wird dran bleiben und wenn sie die einzige Außenministerin ist, die anreist. Denn ihr geht es um mehr: In der Republik Moldau regiert seit dem 24. Dezember 2020 eine Frau, Maia Sandu. Sie ist Präsidentin, sie hat ihren korrupten Vorgänger abgelöst. Es ist eine junge Demokratie, die sich in schwierigen Zeiten behaupten muss.
Die Inflationsrate liegt bei 29 Prozent derzeit. Das ohnehin arme Land hat zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen, da hilft natürlich Geld und die vor drei Wochen beschlossene Beitrittsperspektive für die EU.
Baerbocks Kurs: feministische Außenpolitik
Wichtig für die grüne Außenministerin: Rund 20 Millionen Euro aus Deutschland sollen für erneuerbare Energien ausgegeben werden, auch Moldau ist abhängig von russischer Energie.
Genau das ist es, was Annalena Baerbock anders machen will als ihre männlichen Vorgänger im Amt. Das ist es, was sie versprach zu ihrem Amtsantritt: werteorientierte und feministische Außenpolitik und dabei den Klimaschutz nicht vergessen.
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