: Ukraine verhängt Sanktionen gegen Künstler

08.01.2023 | 16:48 Uhr
Die Ukraine erlässt Sanktionen gegen mehrere russische Künstler und Prominente; darunter auch die Sängerin Anna Netrebko - laut ihrem Manager ohne konkrete Folgen für die Sängerin.
Anna Netrebko, die auch regelmäßig in Deutschland auftritt, steht auf der Sanktionsliste.Quelle: pa/dpa
Die Ukraine hat Dutzende russische Künstler und andere Personen des öffentlichen Lebens auf eine Sanktionsliste gesetzt. Einer der international wohl bekanntesten Namen in dem am Samstag vom ukrainischen Präsidialamt veröffentlichten Dekret ist die in Wien lebende und als kremlnah in die Kritik geratene Opernsängerin Anna Netrebko.
Die von Kiew verkündeten Sanktionen gegen den russischen Opernstar Anna Netrebko haben laut ihrem Manager keine konkreten Auswirkungen. Manager Miguel Esteban schrieb der Nachrichtenagentur dpa:
Sie hat kein Vermögen in der Ukraine, sie ist nie in der Ukraine aufgetreten und sie plant nicht, das zu tun.
Miguel Esteban, Manger der Sängerin Netrebko

Esteban: Netrebko habe sich vom Ukraine-Krieg distanziert

Es sei unrichtig, die Sopranistin mit einer Regierung oder mit dem Krieg in der Ukraine in Verbindung zu bringen, meinte Esteban. Die Künstlerin, die auch österreichische Staatsbürgerin ist, habe sich mehrfach von dem Konflikt distanziert, betonte er. Netrebko tritt derzeit nicht in Russland auf.
Der Künstlerin sowie 118 weiteren Personen - darunter auch drei ukrainischen Staatsangehörigen - wird etwa, sofern vorhanden, Vermögen in der Ukraine gesperrt. Auf der Sanktionsliste stehen zudem unter anderen der bekannte russische Musiker Filip Kirkorow sowie Schauspieler und Regisseur Nikita Michalkow.

Wohl auch Konsequenzen für Geistliche

Ukrainische Medien berichteten darüber hinaus, Präsident Wolodymyr Selenskyj habe bereits Ende Dezember 13 Geistlichen der ukrainisch-orthodoxen Kirche die Staatsbürgerschaft entziehen lassen.
Um wen es sich dabei genau handeln soll, war zunächst aber nicht bekannt. Da das entsprechende Dekret persönliche Daten enthalte, sei es nicht veröffentlicht worden, hieß es.
Die ukrainisch-orthodoxe Kirche ist traditionell eng mit Russland verbunden und hatte sich erst mit dem russischen Einmarsch vom vergangenen Februar ganz von Moskau losgesagt. Angesichts des seit mehr als zehn Monaten andauernden russischen Angriffskriegs sieht die Führung in Kiew die Verbindungen der Kirche zu Russland als Gefahr für die Sicherheit des Landes.
Zuletzt wurden etwa die Nutzungsverträge für zwei Hauptkirchen des unter Unesco-Weltkulturerbes stehenden Kiewer Höhlenklosters nicht mehr verlängert. Erstmals feierte dort am Wochenende die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine einen Weihnachtsgottesdienst.
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Quelle: dpa

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