: Biden verkündet bei Asyl Einigung mit Kanada

24.03.2023 | 23:37 Uhr
Bei einer Reise nach Kanada sind der US-Präsident Biden und der kanadische Premier Trudeau voll des Lobes füreinander. Und sie nähern sich in Sachen Asylstreit an.
US-Präsident Joe Biden und Kanadas Ministerpräsident bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.Quelle: Sean Kilpatrick/The Canadian Press via AP
Die USA und Kanada haben angesichts der steigenden Zahl von Migranten an der gemeinsamen Grenze eine neue Asylregelung vereinbart. Kanada habe sich dazu bereit erklärt, mehr Migrantinnen und Migranten aufzunehmen, sagte US-Präsident Joe Biden bei einer Rede vor dem kanadischen Parlament in Ottawa am Freitag.
Gleichzeitig werden die Vereinigten Staaten und Kanada zusammenarbeiten, um illegale Grenzübertritte zu unterbinden.
Joe Biden, US-Präsident
Für Biden ist es die erste Reise nach Kanada seit seinem Amtsantritt im Januar 2021. Der US-Präsident und der kanadische Regierungschef Justin Trudeau betonten bei dem Besuch die unerschütterliche Freundschaft zwischen den Nachbarländern.

Zahl der Migrantinnen und Migranten drastisch erhöht

Die kanadische Regierung hatte in Washington angesichts sprunghaft angestiegener illegaler Grenzübertritte seit längerer Zeit auf ein Abkommen gedrungen, um mehr Migrantinnen und Migranten abweisen zu können. Fast 40.000 Menschen kamen Medien zufolge im vergangenen Jahr nach Kanada, die Zahl hatte sich damit drastisch erhöht.
Dabei handelt es sich vor allem um Menschen aus Mittel- und Südamerika, die von den USA aus nach Kanada weiterreisen. Besonders der geschlossene Grenzübergang Roxham Road nördlich von New York wurde zuletzt zum Sinnbild für die illegalen Grenzübertritte.

Kanada will 15.000 zusätzliche Migranten aufnehmen

Ein bereits bestehendes Abkommen solle nun aktualisiert werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Länder. Kanada erklärt sich demnach dazu bereit, 15.000 zusätzliche Migranten innerhalb eines Jahres aufzunehmen. Dazu werde die Sichere-Drittstaaten-Vereinbarung auf die gesamte Landgrenze ausgeweitet, hieß es in einer Erklärung Kanadas. Damit werde eine gerechte und geordnete Migration zwischen beiden Staaten sichergestellt. Die Vereinbarung sollte bereits am frühen Samstagmorgen in Kraft treten.
Weitere Schritte sollen "eine Abschreckung der irregulären Migration an unserer gemeinsamen Grenze" bringen. Berichten nach bedeutet dies, dass Kanada Einwanderer am Übergang Roxham Road abweisen kann. Damit werde eine gerechte und geordnete Migration zwischen beiden Staaten sichergestellt. Die Vereinbarung sollte bereits am frühen Samstagmorgen in Kraft treten.

Biden lobte die Kanadier

Biden sparte bei seiner Reise in Kanada nicht mit Lob für den Nato-Partner. Die Abgeordneten standen zu Beginn seiner Rede vor dem Parlament auf. Biden begrüßte seinen Gastgeber mit "Bonjour Kanada" und sagte weiter: "Heute sage ich Ihnen und allen Menschen in Kanada, dass Sie immer, immer auf die Vereinigten Staaten von Amerika zählen können", sagte er. Es gebe keinen "zuverlässigeren Verbündeten" und keinen "beständigeren Freund" als Kanada.
Die Amerikaner lieben die Kanadier, und das ist keine Übertreibung.
Joe Biden, US-Präsident
Die beiden Staaten würden aufgrund derselben Werte, die sie teilen, auch ein Herz teilen. Das Verhältnis zwischen den beiden Nachbarn hatte sich unter dem damaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump deutlich abgekühlt und war zum Teil offen feindselig.

Trudeau lobte die Zusammenarbeit in "ernsten Zeiten"

Auch der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau lobte die tiefe Verbindung angesichts zahlreicher Herausforderungen wie der Klimakrise, den Nachwirkungen der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg oder der immer noch hohen Inflation:
Unsere beiden Nationen stehen in diesem Moment vereint da und finden Seite an Seite Lösungen.
Justin Trudeau, kanadischer Ministerpräsident
Dies seien "ernste Zeiten", in denen die gemeinsame Freundschaft wichtiger denn je sei. "Herr Präsident, Sie sind ein wahrer Freund Kanadas", sagte Trudeau an Biden gerichtet.
Quelle: dpa

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