: Wärmeversorgung in Kiew wiederhergestellt

18.12.2022 | 18:20 Uhr
Zwei Tage nach massivem russischen Beschuss der ukrainischen Infrastruktur ist auch die Wärmeversorgung in Kiew wiederhergestellt. Moskau kündigt eine wichtige Erklärung Putins an.
Zwei Tage mussten die Kiewer sich an Feuern wärmen. Jetzt funktionieren die Heizungen wieder.Quelle: epa
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist zwei Tage nach massiven russischen Raketenangriffen die Wärmeversorgung wiederhergestellt, das melden Behörden. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit:
Die Stadt nimmt nach dem jüngsten Beschuss alle Dienstleistungen wieder auf, insbesondere wurde die Wärmeversorgung der Hauptstadt vollständig wiederhergestellt
Vitali Klitschko, Bürgermeister Kiew
Am Freitag hatte die russische Armee erneut die Ukraine intensiv beschossen. Insgesamt feuerte das russische Militär mehr als 70 Raketen ab. Nachdem kritische Infrastrukturobjekte in Kiew getroffen wurden, fiel die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung dort aus.

Gezielte Angriffe auf ukrainische Infrastruktur

Am Samstag hatte Klitschko bereits erklärt, die Wasserversorgung aller Haushalte funktioniere wieder. Die Temperaturen in der ukrainischen Hauptstadt lagen am späten Sonntagnachmittag bei minus vier Grad.
Insgesamt dauert der russische Angriffskrieg inzwischen fast 300 Tage. Nach einer Reihe schmerzhafter militärischer Niederlagen hat Moskau im Herbst damit begonnen, gezielt die zivile Infrastruktur der Ukraine zu beschießen.
Die Angriffe auf die Energieversorgung im Winter dienen offenbar dazu, die Kriegsmüdigkeit der ukrainischen Bevölkerung zu erhöhen und Kiew zur Aufgabe zu bewegen.

EU bekräftigt Forderung nach Sondertribunal für Kriegsverbrecher

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bekräftigte diesbezüglich die Forderung des EU-Parlaments nach der "Einrichtung eines Sondertribunals für das Verbrechen der Aggression, das gegen die Ukraine begangen wurde".
Außerdem fordere das Parlament, alle für Verbrechen verantwortlichen russischen Täter vor Gericht zu stellen, sagte die EU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Kriegsverbrechen an Ukrainern, für die es immer mehr Beweise gibt, und die fortgesetzte Zerstörung der zivilen Infrastruktur stellen eine grobe Verletzung des Völkerrechts dar.
Roberta Metsola, EU-Parlamentspräsidentin
Zudem sei es ein Hauptziel, auch Kremlchef Wladimir Putin für die Kriegsverbrechen in der Ukraine vor einem internationalen Gericht zur Rechenschaft zu ziehen. Metsola forderte gleichzeitig eine stärkere Unterstützung der Ukraine - finanziell, humanitär wie auch militärisch.

Russischer Staatssender: Putin plant "wichtige" Ankündigung

Russlands Präsident Putin wird in der bevorstehenden Woche bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums nach Angaben russischer Staatsmedien eine wichtige Ankündigung machen. "Wir warten auf wichtige Erklärungen", sagte der Moderator der Sendung "Moskau.Kreml.Putin", Pawel Sarubin, beim Staatssender WGTRK am Sonntag.
Putin wird demnach die alljährliche erweiterte Sitzung des Verteidigungsministeriums leiten. Ein genauer Termin für die Sitzung ist noch nicht bekannt. Allerdings wird Putin am Montag in Minsk zu Gesprächen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko erwartet. Zuletzt hatte der Kremlchef bereits bei einer Regierungssitzung gefordert, die Rüstungspläne anzupassen.

Verteidigungsminister Schoigu besucht russische Truppen an der Front

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu besuchte nach Behördenangaben am Sonntag die Positionen des russischen Militärs in der Ukraine.
Er habe die Frontstellungen der russischen Einheiten besichtigt, die Berichte der Kommandeure angehört und mit einfachen Soldaten gesprochen. Diesen habe er auch für ihre "beispielhafte Pflichterfüllung" gedankt.
Beim Besuch sei es vor allem um die Versorgung der Streitkräfte gegangen. Nach der von Putin im September befohlenen Teilmobilmachung hatten zahlreiche Rekruten darüber geklagt, nur unzureichend ausgerüstet und ausgebildet in die Ukraine geschickt worden zu sein.
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Quelle: dpa

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