: Salman: Homosexualität "geistiger Schaden"

08.11.2022 | 09:14 Uhr
Zwar seien sie offiziell bei der WM willkommen - wie die Machthaber Katars aber tatsächlich über Menschen aus der LGBTQ-Szene denken, wird in einer neuen ZDF-Doku deutlich.
Der WM-Botschafter von Katar und frühere Fußball-Nationalspieler Khalid Salman hat Homosexualität als "geistigen Schaden" bezeichnet. Die Äußerung fiel in einem Interview in der ZDF-Dokumentation "Geheimsache Katar" von Jochen Breyer und Julia Friedrichs.
Sehen Sie oben einen Ausschnitt aus der Doku, die die Stelle mit den Aussagen Salmans zeigt und hier die Doku "Geheimsache Katar" in voller Länge:

Eine WM in der Wüste. Im Winter. Aller Kritik zum Trotz: Sportjournalist Jochen Breyer und Autorin Julia Friedrichs gehen der Frage nach, wie Katar dieser Coup gelingen konnte.

15.12.2022 | 43:26 min

Katar lehnt Homosexualität ab

"Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen. Lass uns über Schwule reden", sagte Salman. "Das Wichtigste ist doch: Jeder wird akzeptieren, dass sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen."
Er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen ist Schwulsein "haram" und verboten, meinte Salman.
Es ist ein geistiger Schaden.
Khalid Salman, WM-Botschafter Katar
Das Interview wurde sofort durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen.

Kritik an Verstößen gegen Menschenrechte

Katar gilt als einer der umstrittensten Gastgeber in der WM-Geschichte. Dem Emirat werden unter anderem Verstöße gegen Menschenrechte, schlechter Umgang mit ausländischen Arbeitern und mangelnde Frauenrechte vorgeworfen.
Im Vorfeld der am 20. November beginnenden WM bemüht sich der Wüsten-Staat, ein anderes Bild zu vermitteln. Auch Fans aus der LGBTQ-Szene seien willkommen, hieß es offiziell.
In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag) hatte Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani die Kritik an Katar vor allem aus Europa als "sehr arrogant und sehr rassistisch" bezeichnet.  Zugleich hatte er auf Reformen in seinem Land verwiesen, die auch nach der WM fortgesetzt würden.
Quelle: dpa

Mehr zum Thema