: Wie man beim E-Auto die Batterie checkt

von Jesco Göbel
13.11.2023 | 14:03 Uhr
Der Kauf eines gebrauchten Elektroautos wird immer interessanter. Käufer sollten besonders auf den Batteriezustand achten. Wie kann man die Ladekapazität am besten überprüfen?

Der Zustand und die Ladekapazität der Batterie eines E-Autos lassen sich dank neuer Techniken nun einfacher überprüfen.

06.11.2023 | 06:36 min
Langsam wächst das Angebot an gebrauchten E-Autos. Und die werden immer interessanter, auch wegen der sinkenden Förderung für neue E-Autos ab 2024. Die zentrale Frage für die Kaufentscheidung lautet dabei: Wie fit ist der Akku und was bedeutet das für die Reichweite?
Denn der Akku ist einer besonderen Alterung unterworfen. Ein Grund dafür sind die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter, die der Batterie zu schaffen machen. Eine weitere Ursache für die Alterung ist eine Vielzahl bereits erfolgter Ladezyklen, gerade das Schnell-Laden kann zu Lasten der Kapazität gehen.

Garantie für Batterie greift erst unter 70 Prozent

Experten sprechen vom "State of Health" des Akku - dem sogenannten Gesundheitszustand. Der ist für gebrauchte E-Autos enorm wichtig, denn die Batterie ist das teuerste Bauteil am E-Pkw.
Die meisten Hersteller bieten zwar eine Garantie auf die Batterien, die bei bis zu acht Jahren oder 165.000 Kilometern liegt. Allerdings greift sie nur, wenn der Akku unter 70 Prozent der Gesamtkapazität hat: Das kann je nach Modell schon mal 100 Kilometer Reichweite weniger ausmachen.
Für Experten bietet das nicht ausreichend Absicherung beim Gebrauchtwagenkauf: Sie empfehlen, dass der Akku eines gebrauchten E-Autos über noch mindestens 90 Prozent Ladekapazität verfügen sollte.

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Vor Gebrauchtkauf den Akku checken

Bei einem Kauf beim Händler lässt sich dort idealerweise der aktuelle Zustand des Akkus erfragen. Eine Pflichtangabe ist das für den Verkäufer aber nicht. Und auch viele Privatverkäufer können dazu keine verbindlichen Angaben machen. Deshalb empfiehlt es sich, den Zustand des Akkus vor dem Gebrauchtwagenkauf im Zweifel selbst zu prüfen. Dafür gibt es inzwischen mehrere Möglichkeiten.
Die Dekra bietet für knapp 120 Euro einen Schnelltest in ihren Niederlassungen an. Dabei wird über die On-Board-Diagnose-Steckdose (OBD) des Fahrzeugs mittels Software der Zustand der Batterie überprüft, das Ganze dauert nur rund 15 Minuten.
Etwas mehr Zeit benötigt der erst seit wenigen Wochen in Werkstätten angebotene Battery Quick Check. Er kostet 150 Euro. Auch hier wird über die OBD ausgelesen. Das Verfahren dauert allerdings zwei Stunden, um so laut Hersteller genauere Ergebnisse zu erzielen.

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Prüfung des Akkus auch ohne Werkstatt

Noch aufwendiger ist das Verfahren mit der sogenannten Aviloo Box, die man im Internet mieten kann. Dieses Verfahren setzt einen zu 100 Prozent geladenen Akku voraus, den man nach Anschluss der Box bis auf zehn Prozent leer fahren muss. Denn nur im realistischen Fahrbetrieb ließen sich laut Hersteller zuverlässige Ergebnisse sammeln.
Nach Abschluss des Tests schickt man die Mietbox zurück an den Hersteller und erhält zwei Tage später die Auskunft über den Zustand des Akkus per E-Mail. Die Kosten dafür liegen bei ca. 100 Euro.

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Mit Dongle muss man Ladekapazität errechnen

Eine weitere Möglichkeit ist das eigenhändige Auslesen mit einer Handy-App und einem sogenannten Dongle, der ans Auto angeschlossen wird. Der Dongle kostet im Internet ca. 25 Euro. Auch er wird in die OBD-Steckdose gesteckt und verbindet sich per Funk mit dem Handy.
Das Auslesen geschieht in Sekunden, allerdings bekommt man hier nur die aktuelle Ladekapazität des Akku angezeigt. Die muss man selbst in den Fahrzeugunterlagen mit der ursprünglichen Ladekapazität vergleichen, um zu wissen, wie sehr die Batterie bereits gealtert ist.

Akku-Check: Aufwand, der sich lohnt

Alle Verfahren sind für den absoluten Laien nicht gerade leicht durchführbar, der Dongle ist etwas für den schnellen Check beim Privatkauf, die anderen Verfahren sind eher etwas für den professionellen Händlerverkauf.
Andreas Keßler, Auto-Experte
Aber auch wenn der Aufwand hoch ist und ein Batterie-Check möglicherweise Kosten verursacht, rät Auto-Experte Andreas Keßler in jedem Fall davon ab, ein gebrauchtes E-Auto ganz ohne Gesundheitscheck der Batterie zu kaufen.

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