: Wie Sie Fenster streifenfrei putzen

von Franziska Laßotta
27.03.2024 | 07:06 Uhr
Um das Putzen von Fenstern ranken sich Mythen: Jeder schwört auf seine Technik. Fünf Tipps einer Expertin, mit denen Sie Fenster ganz einfach streifenfrei sauber bekommen.

Im Frühjahr steht der obligatorische Frühjahrsputz an, bei dem meist auch die Fenster gereinigt werden. Mit welchen Mitteln gelingt ein streifenfreies und sauberes Ergebnis?

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Mit Küchenpapier, ordentlich Glasreiniger und einem alten Fensterleder zum Nachpolieren: Es gibt viele Tipps rund ums Fensterputzen, doch nur wenige hinterlassen garantiert keine Streifen auf dem Glas. Sabrina Telbiz, Reinigungsexpertin und Inhaberin einer Reinigungsfirma, gibt fünf Tipps, die immer funktionieren. Ein Schritt wird dabei von vielen vergessen.

Tipp 1: Das richtige Tuch, um Fenster streifenfrei zu putzen

"Die meisten putzen mit Küchenpapier und jede Menge Glasreiniger", klagt Sabrina Telbiz. Ihr erster Tipp ist einer der wichtigsten: Mit einem Mikrofasertuch putzen. Die Mikrofaser fusselt nicht, sie löst den Schmutz und saugt Wasser schnell auf. Zwar eignet sich auch das alte Fensterleder gut zum Polieren, doch hat es einen Nachteil: "Fensterleder hat die gleiche Funktion wie ein Mikrofasertuch, es braucht aber länger, bis es Wasser aufsaugt. Mikrofaser schafft das dagegen in Sekunden", erklärt Telbiz.
Und was hält die Expertin vom Trocknen mit einem Abzieher?
Tatsächlich funktioniert auch ein Abzieher, wie viele ihn auch für die Dusche benutzen, sehr gut bei Fenstern.
Sabrina Telbiz, Reinigungsexpertin
Besonders, wer große Fensterfronten hat, vereinfache sich damit die Arbeit, sagt Telbiz. "Hier aber immer darauf achten, den Abzieher nach jedem Mal mit einem Tuch abzutrocknen." Beim Abzieher sollte man auch auf die Technik achten: Am besten immer gerade und langsam vorgehen, nicht in schnellen Schlangenlinien abziehen. Wasserreste in den Ecken können dann auch mit einem trockenen Mikrofasertuch getrocknet und poliert werden.

Drei Mythen rund um das Fensterputzen

Mythos 1: Essig als Schmutzlöser

Ja, es stimmt: Essig ist ein guter Schmutz- und Fettlöser. Allerdings ist Essigsäure sehr aggressiv. Besonders Silikondichtungen und Fensterrahmen leiden unter der Säure und können kaputtgehen. Am besten verzichten Sie daher auf Essig als organischen Fensterreiniger.

Mythos 2: Spiritus im Wasser

Ein wenig Spiritus im Putzwasser soll Streifen verhindern - doch genau wie beim Essig werden hier die Fensterrahmen, besonders die aus Kunststoff, angegriffen.

Mythos 3: Zeitungspapier zum Nachpolieren

Dieser Mythos ist wohl noch ein Überbleibsel aus Omas Haushaltsbuch. Denn heute gilt dieser Tipp als überholt. Im schlimmsten Fall hinterlässt Zeitungspapier beim Nachpolieren Kratzer im Fensterglas und Druckerschwärze auf weißen Rahmen.

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Tipp 2: Fenster putzen mit Glasreiniger - weniger ist mehr

Auf Glasreiniger würde Sabrina Telbiz ganz verzichten. "Viele denken, viel hilft viel, aber das stimmt nicht, sondern das Gegenteil ist der Fall", so Sabrina Telbiz. Wer mit einem Mikrofasertuch putzt, dem reicht lauwarmes Wasser. Mit dieser Methode lässt sich Chemie und Geld sparen, das tut der Umwelt genauso gut wie dem Geldbeutel.
Wer für hartnäckige Flecken nicht auf Glasreiniger verzichten will, der sollte danach unbedingt mit Wasser nachwischen. Denn Reinigerreste verursachen Streifen.
Sabrina Telbiz, Reinigungsexpertin
Auch auf teure elektrische Geräte können die meisten verzichten. Wer nicht gerade eine riesige Fensterfront und chronisch wenig Zeit habe, der müsse nicht viel Geld in die Hand nehmen für elektrische Fensterreiniger. Lieber investiere man in drei gute Mikrofasertücher zum Nasswischen, Trockenpolieren und für die Rahmenpflege, ergänzt die Reinigungsexpertin.

Tipp 3: Auch Fensterrahmen reinigen

Alu, Kunststoff oder Holz - es ist sehr wichtig, zu wissen, aus welchem Material der eigene Fensterrahmen ist, da er entsprechende Pflege und Reiniger benötigt. Alu- und Kunststoffrahmen sollten Telbiz zufolge mit Wasser und etwas Spülmittel vom Schmutz gesäubert werden. Danach mit einem Tuch trocknen. Bei Holz lieber auf Wasser verzichten, das sickert in den Rahmen, wenn es nicht behandelt ist.

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Im zweiten Schritt folgt eine spezielle Rahmenpflege, im Baumarkt findet sich für jedes Material eine geeignete Pflege. Einmal jährlich sollten Rahmen von innen und außen mit der Pflege behandelt werden. Dünn auftragen und nach angegebener Einwirkzeit mit einem trockenen Mikrofasertuch abziehen. Das schützt die Rahmen vor jeder Witterung.

Tipp 4: Fensterrahmen entwässern nicht vergessen

Viele vergessen, den Entwässerungsschlitz zu säubern, der sich im Rahmen unten an der Innen- und an der Außenseite befindet. "Je nach Bauart der Fenster gibt es entweder Schlitze oder Löcher", reinigen müsse man aber beide, erwähnt Telbiz. Denn durch die Öffnung fließen Kondens- und Regenwasser ab, sie verhindern Schimmelbildung im Fenster und Rahmen.
In vielen Rahmen sind die Schlitze mit einer Kappe verschlossen, so kommt von außen kein Wasser nach drinnen. Beim Reinigen die Kappe abnehmen und einmal alles abwischen. Die Schlitze oder Löcher selbst sollten mit einem Pfeifenreiniger oder Zahnstocher von Dreck befreit werden, sodass das Wasser abfließen kann.

Tipp 5: Bei Sonne Fenster streifenfrei putzen?

Ein Fensterputz-Mythos, den viele kennen: Fenster bei Sonne putzen. Schließlich sehe man die Streifen dann am besten. Aber das ist ein Fehler, wie Expertin Telbiz weiß.
Wird die Scheibe zu warm, verdunstet das Putzwasser auf der Scheibe, wir kommen mit dem Trocknen nicht nach - und es bilden sich Streifen.
Sabrina Telbiz, Reinigungsexpertin
Besser geeignet sind bewölkte Tage mit milden Temperaturen, es sollte kein Sonnenlicht auf die Scheiben fallen.

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