: Wo Zucker in Lebensmitteln versteckt ist
In vielen verarbeiteten Produkten versteckt sich Zucker. Ökotrophologin Dr. Brigitte Bäuerlein klärt, wie viel Zucker ein Erwachsener täglich verzehren sollte und woran man ihn erkennen kann.
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Die Süße übertönt auch den Geschmack von billigen oder minderwertigen Rohstoffen und verstärkt Aromen.
In Babynahrung versteckt sich oft Zucker, der für Verbraucher schlecht zu erkennen ist. Worauf muss man achten, wenn man Babynahrungsprodukte ohne Zucker oder Zuckerersatz kaufen möchte?
28.04.2023 | 04:24 minZuckerzusatz auf Verpackungen oft "versteckt"
Zutatenliste übersetzt
Zu Zuckern und zuckerreichen Zutaten gehören:
- Saccharose
- Dextrose
- Raffinose
- Glukose
- Fruktosesirup oder Fruktose-Glukose-Sirup
- Glukosesirup, Glukose-Fruktose-Sirup oder Stärkesirup
- Karamellsirup
- Laktose
- Maltose oder Malzextrakt / Gerstenmalzextrakt
Auch das Kohlenhydrat Maltodextrin enthält Zucker, je nach Art des Maltodextrins bis zu 20 Prozent. Es schmeckt nicht oder kaum süß und wird teilweise in zuckerreduzierten Produkten eingesetzt.
Quelle: Lebensmittelklarheit
WHO: Nicht mehr als 50 Gramm Zucker am Tag
Kleine Zuckerkunde
- Unter Zucker versteht man in erster Linie den weißen Kristallzucker, der aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben hergestellt wird, auch Haushaltszucker (Saccharose) genannt.
- Der Begriff Zucker bezeichnet aber auch eine ganze Reihe von Substanzen, die natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommen oder bei der Herstellung von Fertigprodukten zugesetzt werden. Die bekanntesten Vertreter sind Fruchtzucker (Fruktose), Traubenzucker (Glukose) und Milchzucker (Laktose).
- Zucker ist der Hauptbestandteil der Kohlenhydrate. Sie bestehen aus Ketten miteinander verknüpfter Zuckerbausteine. Allerdings schmecken nur die kurzkettigen Zuckerverbindungen süß, wie beispielsweise die Einfachzucker Glukose und Fruktose oder auch Zweifachzucker wie Saccharose.
- Vielfachzucker, auch Polysaccharide genannt, die aus langen Ketten von miteinander verknüpften Bausteinen bestehen, haben dagegen keinen süßen Geschmack. Sie sind zum Beispiel in Form von Stärke in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Kartoffeln, Brot und Nudeln enthalten. Sie dienen als wichtiger Energielieferant unserer Ernährung.
Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
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Tipps: Mit weniger Zucker durch den Tag
- Frühstück: Müsli selbst machen; Fertigmüslis und Cerealien enthalten oft viel Zucker. Marmelade mit hohem Fruchtanteil wählen. Kaffee und Tee ohne Zucker trinken. Vorsicht bei Instant-Kaffeegetränken. Hier ist häufig viel Zucker zugefügt.
- Tagsüber nur Wasser oder ungesüßte Tees trinken, auf Smoothies und Säfte verzichten oder mit viel Wasser verdünnen. Alternative: Wasser mit Beeren, Zitronen- oder Orangenabrieb, Ingwer oder Gurkenscheiben aromatisieren.
- Hauptmahlzeiten: Möglichst selbst kochen, Meal-Prep statt Fast Food. Bei fertigen Salatsoßen unbedingt auf den Zuckergehalt achten.
- Snack: Nüsse statt Schokolade, Kuchen & Co seltener und bewusst genießen.
- Generell: Nicht auf Süßstoffe zurückgreifen, sondern die Süßschwelle senken. Das gelingt durch Einsatz von Gewürzen wie Vanille, Tonkabohne, Zimt, Koriander oder Rohkakao.