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: Die häufigsten Krankheiten in Deutschland

von Luisa Billmayer
13.12.2023 | 10:01 Uhr
22,6 Tage waren Beschäftigte 2022 durchschnittlich krankgeschrieben. Warum und welche Diagnosen am langwierigsten sind, zeigen Daten des aktuellen BKK-Gesundheitsreports.

Atemwegserkrankungen sind der häufigste Grund für Krankschreibungen. Was hilft bei Erkältung und Co.? Tipps im Video.

12.12.2023 | 12:44 min
Die Krankenkassen melden negative Rekorde beim Krankenstand. Der Grund: höhere Infektionszahlen bei Atemwegserkrankungen. Ein Blick in die Daten des aktuellen BKK-Gesundheitsreports zeigt: Erkältungen und grippale Infekte verursachten 2022 mit Abstand die meisten Krankheitsfälle.
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Was zu den Diagnosegruppen gehört

Atmungssystem

Typische Wintererkrankungen wie die Grippe und Erkältungen fallen in diese Kategorie. Ebenso zählen dazu chronische Erkrankungen der Atemwege.

Muskel-Skelett-System

Erkrankungen der Wirbelsäule - zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall - zählen zu Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Auch Probleme mit Muskeln und Sehnen fallen in diese Diagnosegruppe.

Infektionen

Zu Infektionen zählen Darminfekte sowie sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV oder Chlamydien.

Verdauungssystem

In diese Gruppe fallen Erkrankungen im Mund oder Magen. Auch Blinddarmentzündungen und Karies zählen zu dieser Kategorie.

Verletzungen und Vergiftungen

Verletzungen von Kopf, Armen oder Beinen gehören zu dieser Diagnosegruppe. Verbrennungen und Vergiftungen durch Drogen zählen ebenfalls dazu.

Psychische Störungen

In diese Kategorie fallen zum Beispiel Depressionen und Essstörungen. Aber auch Alzheimer zählt zur Diagnosegruppe psychische Störungen.

Quelle: Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information

Wer mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen hat, fällt am längsten aus

Psychische Störungen sind relativ selten. Sie machten 2022 nur 4,6 Prozent der Arbeitsunfähigkeitsfälle unter BKK-Versicherten aus. Allerdings haben psychische Erkrankungen meist schwere Folgen für die Betroffenen. Sie können im Schnitt 40,4 Tage lang nicht zur Arbeit kommen. Erkrankungen des Atmungssystems sind zwar häufiger, aber mit 7,5 Krankheitstagen deutlich schneller vorbei.
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Herz-Kreislauf-Probleme und Krebs sind deutlich seltener als die oben genannten Krankheiten. Allerdings sind sie langwierig. Herz-Kreislauf-Erkrankte fallen im Schnitt 22,9 Tage lang aus. Gut- und bösartige Tumorerkrankungen - dazu zählt auch Krebs - dauern im Schnitt 32,7 Tage.

Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Zudem zeigen die Daten der BKK, welche Personengruppen wie oft erkranken: Frauen leiden häufiger an Atemwegserkrankungen und psychischen Störungen. Männer hingegen liegen bei Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und bei Verletzungen und Vergiftungen vorn. Die Daten beruhen auf Krankschreibungen. Ein Fall landet also nur in der Statistik, wenn die Betroffenen einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
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"Die Geschlechterunterschiede im Gesundheitsbereich sind vielschichtig. Männer arbeiten beispielsweise häufiger in körperlich anstrengenden Berufen. Das kann zu Muskel-Skelett-Erkrankungen führen", sagt Matthias Richter vom BKK-Dachverband. "Frauen hingegen erleben häufiger belastende Lebensumstände - wie alleinerziehend zu sein oder in Teilzeit zu arbeiten, was zu finanziellen Unsicherheiten führen kann. Das kann wiederum psychische Erkrankungen begünstigen."

Junge Menschen sind häufiger erkältet, ältere haben Rückenprobleme

Erkältungen, Infektionen sowie Verletzungen und Vergiftungen spielen bei jungen Menschen eine größere Rolle. Mit zunehmendem Alter steigt dafür das Risiko, Probleme mit dem Muskel-Skelett-System zu bekommen - also zum Beispiel Rückenschmerzen. "Junge Menschen haben meist mehr soziale Kontakte zum Beispiel in Ausbildung oder Studium. So steigt das Risiko für Infektionen wie Erkältungen oder die Magen-Darm-Grippe", erklärt Richter.
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Allerdings erholen sich junge Menschen deutlich schneller als Ältere. Insgesamt fallen unter 25-Jährige nur 6,6 Tage je Krankheitsfall aus. Weil sie aber öfter pro Jahr krank sind, sammeln Menschen unter 25 pro Jahr im Schnitt 18,1 Fehltage an.
Je älter die Betroffenen, desto länger die Erholungsdauer. Menschen über 55 benötigen im Schnitt 18,2 Tage, um wieder gesund zu werden. Deshalb verursachen ältere Menschen die meisten Krankentage je beschäftige Person - auch wenn die Fallzahlen geringer sind. Pro Jahr fallen sie im Schnitt 32,8 Tage lang aus.
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Redaktion: Kathrin Wolff

Patienten können sich ab sofort wieder telefonisch krankschreiben lassen. Ärzte sind mit Blick auf dicht gefüllte Wartezimmer erleichtert, Arbeitgeber fürchten längere Ausfälle.

08.12.2023 | 02:15 min

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