FAQ

: Was bei Sonnenschutz entscheidend ist

von Ulrike Hauswald
26.06.2024 | 10:34 Uhr
Egal ob Sonnencreme, Sonnenmilch oder Sonnenspray, sie alle versprechen Schutz vor UV-Strahlung. Lichtschutzfaktor, Inhaltsstoffe und Co. sind dabei jedoch entscheidend.

Sonnencreme sollte in dieser Jahreszeit ausreichend aufgetragen werden. Stiftung Warentest hat 20 Sonnenschutzmittel getestet und die Hälfte davon zeigt Schwächen.

25.06.2024 | 02:43 min
Es ist Sommer und mit Sonnenschein ruft er nach Freibad, See oder Park. Aber bitte das Eincremen nicht vergessen. Dass Sonne und die damit verbundene UV-Strahlung gefährlich sind - nicht nur für die Haut, sondern beispielsweise auch für die Augen - ist mittlerweile bekannt. Trotzdem appellieren Hautärzte immer wieder, den richtigen Sonnenschutz zu nehmen.
Wir haben die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt.
Bei Sonnenschutz gilt: Mehr ist mehr! Lieber den höheren Lichtschutzfaktor als den kleineren, lieber einmal mehr eincremen als zu wenig.
Christoph Liebich, Hautarzt
Entscheidend ist auch die Menge: Der Dermatologe empfiehlt zwei Milligramm pro Quadratzentimeter, bei einem 1,80 Meter großen Menschen wären das rund 20 bis 23 Gramm oder rund drei bis vier Esslöffel.

Was ist der Unterschied zwischen Sonnencreme, Sonnenmilch und Co.?

Es gibt viele verschiedene Angebote in der Drogerie: Sonnenmilch, Sonnencreme, Sonnenspray - aber wo ist da eigentlich der Unterschied?
Von der Funktionsweise her wirken alle gleich, sie sind nur für verschiedene Hauttypen geeignet: Sonnencreme eher für trockene Haut, Gele beispielsweise eher für zu Akne neigender Haut.
Christoph Liebich, Hautarzt

Der richtige Lichtschutzfaktor

Wichtig dabei ist der Lichtschutzfaktor, der vom eigenen Hauttyp abhängt. Das Bundesamt für Strahlenschutz erklärt das so:
"Er gibt an, wie viel länger man sich theoretisch mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies ohne das Sonnenschutzmittel möglich wäre."
  • Beispiel: Ein Mensch mit sehr heller Haut, Sommersprossen, rötlichen oder blonden Haaren, der schnell zu Sonnenbrand neigt, gehört zur ersten Hauttyp-Kategorie und hat eine Eigenschutzzeit von weniger als 15 Minuten. Nimmt man also beispielsweise zehn Minuten an, ergibt eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 theoretisch 300 Minuten Sonne ohne Sonnenbrand.
Allerdings kann die Intensität der UV-Strahlung sehr stark variieren. Auch in höheren Lagen, am Äquator und grundsätzlich in der Mittagszeit ist die Belastung deutlich stärker.

Die weltweite Verteilung menschlicher Hauttöne passt zur Intensität von UV-Strahlung. Am Äquator, wo die Strahlung am höchsten ist, schützt dunkle Haut vor Strahlungsschäden. Im Norden dagegen ist hellere Haut von Vorteil.

26.04.2021 | 00:28 min

Angst vor Octocrylen

Die Stoffe Octocrylen und Benzophenon lösen bei vielen schon beim Lesen ein ungutes Gefühl aus. Sie stecken in Kosmetikprodukten wie Make-up, Lippenpflegestiften, Haargel - oder eben Sonnencreme.
Die Stoffe sind grundsätzlich in Deutschland zugelassen, deswegen können sie auch in gängigen Produkten vorkommen. Sie stehen zwar im Verdacht, möglicherweise gesundheitsschädliche Nebenwirkungen zu haben, aber: Das Hautkrebsrisiko ist viel, viel größer.
Christoph Liebich, Hautarzt
Wer vorsichtshalber darauf verzichten möchte, für den gibt es auf dem Markt viele Alternativen mit entsprechenden Siegeln.

Wie die Creme es schafft, uns zu schützen.

28.07.2022 | 01:24 min

Chemischer oder mineralischer UV-Filter?

Sonnencremes schützen dabei entweder durch einen chemischen oder einen mineralischen Filter.
Eine mineralische Sonnencreme bleibt auf der Hautoberfläche und reflektiert dort die schädlichen UV-Strahlen, chemischer Sonnenschutz wird hingegen in der Haut eingelagert und schützt sie durch eine chemische Reaktion von innen.
Christoph Liebich, Hautarzt
Von Betacarotin-Kapseln, die oft mit "natürlichem Sonnenschutz von innen" beworben werden, hält der Dermatologe wenig. "Die kann man zusätzlich gerne nehmen, aber sie können einen richtigen Sonnenschutz definitiv nicht ersetzen, der Lichtschutzfaktor liegt gerade mal bei eins oder zwei."
Für eine Personengruppe können sie sogar richtig gefährlich werden: Bei Rauchern sei im Zusammenhang mit der Einnahme von Betacarotin ein Anstieg der Lungenkrebsrate festgestellt worden, so Liebich.

Sommer, Sonne, Urlaubszeit: gerade in dieser Zeit ist es wichtig, sich um Sonnenschutz Gedanken zu machen. Wir machen den Test auf Mallorca: Wo ist die UV-Strahlung besonders hoch?

21.08.2023 | 07:32 min

Preis für Sonnenschutz nicht entscheidend

Wirksame Sonnencremes gibt es auch schon für wenig Geld. Die Zeitschriften Öko-Test und Stiftung Warentest untersuchen jedes Jahr erneut Sonnencremes. So gehört D'Or Sonnenspray von Edeka, das Stiftung Warentest zum Testsieger 2024 von 20 Sonnencremes kürte, zu den günstigeren Angeboten.

Weitere Tipps zum Sonnenschutz:

  • Möglichst viel Zeit im Schatten verbringen.
  • Mittagssonne zwischen 11:00 und 15:00 Uhr vermeiden.
  • Sonnensichere UV-Kleidung tragen.
  • UV-Index beachten. Er liefert Infos über die Stärke der Sonnenstrahlen und ist in den meisten Wetter-Apps zu finden.
  • Kopf bedecken und Augen, zum Beispiel mit einer UV-Sonnenbrille, schützen.

Zu viel Sonne ist schädlich für den Körper und kann Sonnenbrand oder sogar Hautkrebs verursachen. Dies hängt von der Art und Intensität der energiereichen Strahlung ab.

17.06.2024 | 01:49 min

Hautkrebszahlen massiv gestiegen

Die Nutzung von Sonnenschutz ist so wichtig, um die Haut vor Sonnenbrand und in der Folge auch Hautkrebs zu schützen. Denn die Anzahl der Hautkrebserkrankungen ist nach einer Datenanalyse der Bremer Handelskrankenkasse (hkk) innerhalb von zehn Jahren massiv gestiegen. 2022 seien 13,7 Prozent mehr hkk-Versicherte wegen Hautkrebs in Behandlung gewesen als noch vor zehn Jahren.
Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen sogar, dass die Todesfälle durch Hautkrebs in Deutschland in den letzten 20 Jahren um 55 Prozent, von etwa 2.600 Todesfällen im Jahr 2001 auf etwa 4.100 im Jahr 2021, gestiegen sind.
Das spürt auch Christoph Liebich in seiner Praxis in München:
Das liegt daran, dass jetzt die ganzen älteren Menschen erkranken, die früher viel Zeit in der Sonne oder im Solarium verbracht haben.
Christoph Liebich, Hautarzt
Mittlerweile sei das Bewusstsein, wie gefährlich UV-Strahlung ist, aber gestiegen. Und auch die Mode hat eine gewisse Rolle gespielt: "Lange Zeit wurden in der Werbung Schönheitsideale von gebräunter Haut suggeriert, nach denen sich viele Menschen gerichtet haben."
Dieser Artikel wurde erstmals am 9.7.2023 publiziert.
Quelle: Mit Material von AFP und epd

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