: DEB-Team weiter auf Viertelfinal-Kurs

19.05.2023 | 19:54 Uhr
Mit dem zweiten Sieg in der Vorrundengruppe A ist das DEB-Team weiter auf Viertelfinal-Kurs bei der Eishockey-WM. Deutschland bezwang Österreich mit 4:2.
Marco Rossi (l) aus Österreich gegen Moritz Seider aus Deutschland. Quelle: dpa
Deutschlands Eishockey-Nationalteam hat mit dem zweiten Pflichtsieg binnen 24 Stunden bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland endgültig Kurs aufs Viertelfinale genommen. Am Freitag gewann die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis 4:2 (2:1, 1:0, 1:1) gegen Österreich und kann in den beiden ausstehenden Vorrundenpartien gegen die Außenseiter Ungarn und Frankreich den angestrebten erneuten Einzug unter die letzten Acht perfekt machen.
Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird. Wir haben die drei Punkte, das ist das einzige, was zählt.
Torschütze Wojciech Stachowiak bei MagentaSport

Jetzt wartet Ungarn auf das deutsche Team

Einen Abend nach dem wichtigen 6:4 im Alles-oder-nichts-Spiel gegen den wohl schärfsten Konkurrenten Dänemark trafen in Tampere Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm (5./59. Minute), Parker Tuomie (17.) von den Straubing Tigers und Wojciech Stachowiak (34.) vom ERC Ingolstadt für das deutsche Team. Für Außenseiter Österreich waren Bernd Wolf (12.) vom HC Lugano und Lukas Haudum von KAC Klagenfurt (54.) erfolgreich.
Für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes geht es am Sonntag (15.20 Uhr) gegen Ungarn weiter. Dann ist der dritte Sieg in Serie Pflicht. Nach den unglücklichen Auftaktniederlagen gegen die Top-Teams Schweden (0:1), Finnland (3:4) und die USA (2:3) steht Deutschland weiter unter Druck, um das Minimalziel Viertelfinale zu erreichen.
Indes scheint der Knoten nach dem wichtigen Sieg gegen die Dänen inzwischen geplatzt. "Natürlich hat das gestrige Spiel Selbstvertrauen gegeben", sagte NHL-Stürmer Sturm von den San Jose Sharks in der ersten Drittelpause bei Sport1.

Goalie Niederberger nach dem Spiel zufrieden

Auch Mathias Niederberger war voll des Lobes. "Wir sind selbstbewusst und freuen uns, dass wir zwei Siege einfahren konnten. Weiter geht's", sagte der Torhüter. Der Gegner habe "sehr viel Druck gemacht".
Österreich hat sehr gut in der Struktur gespielt. Wir hatten einen guten Zug zum Tor.
Mathias Niederberger

Seider kurzzeitig außer Gefecht

Tatsächlich war der Auftritt gegen Österreich anfangs souveräner als gegen die Dänen. Sturm ging auch gegen die biederen und spielerisch schwachen Österreicher voran und erzielte mit einer sehenswerten Einzelaktion die erste deutsche 1:0-Führung bislang bei diesem Turnier. Anders als am Donnerstag, als Deutschland angesichts des Drucks gegen die Dänen sehr nervös begonnen hatte, startete die DEB-Auswahl diesmal dominant.
Ein schmerzhafter Schlagschuss setzte NHL-Verteidiger Moritz Seider dann nach gut zehn Minuten allerdings außer Gefecht. Der 22-Jährige von den Detroit Red Wings taumelte vom Eis. Die folgende Unordnung in der deutschen Abwehr nutzten die Österreicher zum überraschenden Ausgleich, den Straubings Tuomie aus der bei der WM bislang auftrumpfenden vierten Sturmreihe aber zur erneuten deutschen Führung konterte.

DEB-Team dreht zum Schluss nochmal auf

Obwohl NHL-Stürmer Sturm in der ersten Drittelpause noch gewarnt und mehr Konsequenz angemahnt hatte, folgte indes ein ganz schwaches Mitteldrittel, in dem sich das deutsche Team unerklärlich schwertat. Es war erneut die erfrischende vierte Angriffsreihe, die dennoch für das beruhigende dritte Tor sorgte. Stachowiak vom Vizemeister Ingolstadt vollendete wieder nach einem Alleingang.
Auch im Schlussabschnitt bekamen die 7.451 Zuschauer viel Krampf zu sehen, den Bundestrainer Kreis offenbar schon geahnt hatte. "Es ist immer eine gewisse Brisanz dabei", hatte Kreis schon vor dem Spiel bei MagentaSport gesagt.
Man darf nicht übermotiviert sein, man muss einen kühlen Kopf bewahren.
Harold Kreis, Eishockey-Bundestrainer
Immerhin das tat das deutsche Team nach dem Anschlusstreffer Österreichs sechs Minuten vor dem Ende und brachte den Arbeitssieg über die Zeit. Sturm machte mit seinem zweiten Treffer ins verwaiste Tor alles klar.
Quelle: dpa/sid

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