: Warum Zverev ins Alpine-Team investiert

von Karin Sturm
20.10.2023 | 08:16 Uhr
Film- und Sportstars, darunter auch Alexander Zverev, investieren in den Formel-1-Rennstall Alpine. Was steckt dahinter?
Alexander Zverev ist schon immer Formel-1-Fan gewesen. Jetzt investiert er auch in seine Leidenschaft.Quelle: imago
Schon im Juni verkaufte das französische Alpine-Team 24 Prozent des Rennstalls an eine Investorengruppe. Otro Capital erwarb damals zusammen mit zwei weiteren Partnern, RedBird Capital Partners sowie Maximum Effort Investments, Anteile für 200 Millionen Euro an dem französischen Rennstall - und machte Schlagzeilen, weil zu den Beteiligten auch Hollywood-Schaupieler wie Ryan Reynolds gehörten.

Netflix-Serie auch Auslöser für Formel-1-Boom

Ein cleverer Schachzug der Alpine-Verantwortlichen, die den derzeitigen Formel-1-Boom, ausgelöst auch durch Netflix und die Serie "Drive to Survive", nutzten, um sich dringend benötigtes flüssiges Kapital zu besorgen.
Schließlich steigt zwar durch den Boom der Wert der Teams immer höher, liegt je nach Größe inzwischen bei knapp unter bis über einer Milliarde Dollar.
Aber das heißt ja nicht, dass dringend nötige Investitionen auch locker bezahlt werden könnten. Und da steht bei Alpine in nächster Zeit einiges in Sachen Infrastruktur an. So soll zum Beispiel in einem Jahr der neue Simulator ans Netz gehen.
Mitglied einer Investorengruppe, die Anteile an Alpine erworben hat: Ryan Reynolds.Quelle: AP

Alexander Zverev: Vom Edelfan zum Investor

Jetzt schloss sich Alexander Zverev, genau wie einige andere weltbekannte Sportler, Investment Gruppe von Otro Capital an. Neben dem 26-Jährigen gehören der zweimalige Super-Bowl-Champion Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs) sowie die Fußball-Stars Trent Alexander-Arnold (FC Liverpool) und der spanische Weltmeister Juan Mata dazu. 
Auch der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister Anthony Joshua, Golf-Superstar Rory McIlroy und Mahomes' Teamkollege Travis Kelce sind dabei.
Als Edelfan war der deutsche Tennisspieler der Formel 1 schon verbunden, tauchte vor allem beim Monaco-GP öfters im Fahrerlager auf. Jetzt will er mehr. Aus der Kombination aus persönlichem Interesse und dem von allen interessierten Seiten immer betonten Boom auch finanziell profitieren. 
Ich bin schon lange Fan der Formel 1 und sehr gespannt, was die Zukunft für das Team bereithält.
Alexander Zverev auf Instagram

Geht es um mehr als nur um Geld?

Alpine betonte damals im Juni, man wolle aus dem Deal nicht nur rein finanziell profitieren. Die Investoren hätten schließlich bereits Erfahrung mit anderen Partnern aus großen Sportligen, wie zum Beispiel den Dallas Cowboys (NFL), der Fenway Sports Group (MLB), dem AC Mailand (Serie A) oder dem FC Toulouse (Ligue 1).
Bei Themen wie Sponsoren, Medien & PR, Vermarktung, Hospitality, Merchandising und Lizenzierung könne man von dem Knowhow der Partner profitieren. Alec Scheiner, Mitbegründer und Partner von Otro Capital, wurde im Zuge des Deals Mitglied des Verwaltungsrats von Alpine Racing Ltd.

Die Perspektiven von Alpine - ein Fragezeichen

Ob das Team freilich die Voraussetzungen erfüllt, den Investoren wirklich in der Zukunft die erhofften Gewinne zu bringen, bleibt abzuwarten. Sportlich ging es seit letztem Jahr rückwärts, man dümpelt auf dem sechsten Platz der Konstrukteurs-WM herum.

Sophia Flörsch ist die erste Frau, die in der Formel 3 in die Punkteränge fuhr. Ein kleiner Schritt Richtung Formel 1 für sie, aber eine große Inspiration für den Nachwuchs.

07.09.2023 | 01:39 min
Schlagzeilen macht eher die konfuse Personalpolitik. Letztes Jahr die Posse um Supertalent Oscar Piastri, den man so massiv verärgerte, dass er zu McLaren ging - und sich dort jetzt zum Aufsteiger des Jahres 2023 entwickelte.
2023 dann, im Juli, die Entlassung von CEO Laurent Rossi, kurz darauf mussten auch der erfahrene Teamchef Otmar Szafnauer und Sportdirektor Alan Permane gehen. Bruno Famin wurde zum Interimsteamchef ernannt, wirkt aber in der Formel-1-Welt immer noch eher wie ein Fremdkörper. 
McLaren und auch Aston Martin scheinen da derzeit auf einem deutlich besseren Weg zu sein - und zumindest Aston-Martin-Besitzer Lawrence Stroll werden derzeit ja auch Verkaufsabsichten nachgesagt. Ein neues und besseres Ziel für potenzielle Investoren?

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