: "Wir Herthaner in tiefer Trauer"

21.01.2024 | 14:41 Uhr
Mit einem Trauermasch und einer Gedenkfeier vor dem Spiel haben sich Fans, Team und Verein von Kay Bernstein verabschiedet. Der Präsident von Hertha BSC war am Dienstag gestorben.
Vor dem Anpfiff Hertha BSC gegen Fortuna Düsseldorf: Schweigeminute für Kay Bernstein im Berliner Olympiastadion.Quelle: IMAGO / Jan Huebner
Nach dem plötzlichen Tod von Kay Bernstein hat Hertha BSC das Zweitliga-Spiel gegen Fortuna Düsseldorf zu einer würdevollen Gedenkfeier für seinen gestorbenen Präsidenten gemacht. Auf jede Form von sonst üblicher fröhlicher Einstimmung auf das Spiel wurde verzichtet. Auch bei der Verkündung der Aufstellungen beider Mannschaften schwiegen die Fans beider Vereine.

John Lennons "Imagine" statt Anfeuerungsgesängen

Gedämpfte Musik wurde gespielt. Die Hertha-Profis machten sich in schwarzen T-Shirts mit dem Aufdruck "Wir Herthaner in tiefer Trauer" warm. Im Mittelkreis lag ein rundes Transparent mit den gleichen Worten.
@HerthaBSC
Als der Song "Imagine" von John Lennon erklang applaudierten die Hertha-Spieler den Fans, die applaudierten gedämpft zurück. Die Hertha-Hymne "Nur nach Hause gehen wir nicht" wurde langsam intoniert. Vor dem Anpfiff wurde eine Gedenkminute abgehalten.

Trauer und Tränen im Olympiastadion

Hertha-Trainer Pal Dardai hatte Tränen in den Augen. Interimspräsident Fabian Drescher, Bernsteins Freund und bisheriger Stellvertreter, und Geschäftsführer Thomas Herrisch verfolgten die Zeremonie Arm in Arm auf der Tribüne.
Kay war ein Mensch, der uns berührt hat. Er war ein Mensch, der nie von oben herab geredet hat. Er hat nie gefragt, was ist gut für Kay. Er hat immer gefragt, was ist gut für Hertha BSC.
Hertha-Trainer Pal Dardai bei Sky
Auf Bernsteins Platz auf der Tribüne waren seine typische blau-weiße Klub-Jacke, sein Megafon und weiße Rosen gelegt. In der Ostkurve, wo Bernstein einst als Vorsänger der Ultras stand, war auf einem Banner zu lesen: "Wir gießen Deinen Baum mit unseren Tränen - In unseren Herzen wirst du ewig Leben". Bernstein hatte nach seiner Wahl zum Präsidenten auf dem Vereinsgelände einen Baum gepflanzt - als "zartes Pflänzchen Hoffnung" für den Klub.

Andacht in der Stadionkapelle

Aus der Kapelle des Olympiastadions wurde am Sonntag vor dem Spiel eine Andacht übertragen. Pfarrer Bernhard Felmberg würdigte Bernstein als außergewöhnlichen Menschen, der den Verein und die Menschen in schwierigen Zeiten geeint habe.
Auf den Stadionleinwänden waren Schwarz-Weiß-Fotos von Bernstein aus seinem Leben als Fan-Vorsänger bis zur Präsidentenzeit zu sehen. Die Bande am Stadionumlauf war ein großes schwarzes Banner.

Trauermarsch mit 7.000 Menschen

Bernstein war am Dienstag überraschend im Alter von 43 Jahren gestorben. Zuvor waren rund 7.000 Menschen in einem Trauermarsch schweigend zum Olympiastadion gezogen. Dort prangte ein riesiges Foto Bernsteins am Eingang zur Ostkurve.

Die Begegnung Hertha BSC gegen Düsseldorf steht ganz im Zeichen des Gedenkens an Herthas verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein. Das 2:2 gerät dabei in den Hintergrund.

22.01.2024 | 07:37 min
Die Zweitliga-Partie am 18. Spieltag zwischen Hertha BSC (8.) und Fortuna Düsseldorf (5.) endete 2:2 (2:1).
Quelle: dpa

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