: "Vizekusen wird bald keiner mehr sagen"

von Andreas Morbach, Leverkusen
13.04.2024 | 06:57 Uhr
In der Europa League gewinnt Leverkusen 2:0 gegen West Ham. Dabei legt das Team bekannte Qualitäten an den Tag - die am Sonntag gegen Bremen nun zum Meistertitel führen sollen.
Macht Trainer Xabi Alonso Leverkusen erstmals zum Meister?Quelle: Reuters7Hilse
Xabi Alonso musste grinsen, als er sich am Donnerstag zu vorgerückter Stunde auf den Heimweg machte. Der 2:0-Erfolg im Viertelfinalhinspiel der Europa League gegen West Ham United war eine knappe Stunde alt, es ging gegen Mitternacht - und Leverkusens Cheftrainer grüßte in die Runde.

Bayern und Stuttgart könnten die Werkself schon am Samstag beschenken

"Schönen Abend", sagte er, schob noch ein "bis morgen" hinterher und zeigte dabei schmunzelnd auf das Podium im Presseraum der BayArena. Dorthin, wo er wenige Stunden später schon wieder sitzen würde. Diesmal, um über die anstehende Krönungsmesse für sein Team zu sprechen.
Am Sonntag kann Leverkusen im Heimspiel gegen Bremen erstmals deutscher Meister werden. Sofern die Bayern gegen Köln und Stuttgart gegen Frankfurt nicht beide patzen und die Bayer-Kicker so bereits am Samstag mit dem Titel beschenken.

Ganz nah am Rekord von Juventus Turin

"Es ist klar: Wenn wir gewinnen, sind wir Meister", erläutert Señor Alonso die Sachlage, ehe er seinen Plan für die Partie gegen die Hansestädter umreißt:
Wir müssen Vollgas geben. Es sind 90 Minuten, um etwas sehr Spezielles zu erreichen.
Xabi Alonso, Bayer Leverkusen
Sehr besonders ist dabei auch das Zahlenwerk, mit dem die Leverkusener ihren atemberaubenden Erfolgslauf garnieren. Seit 42 Pflichtspielen sind sie mittlerweile ungeschlagen, gegen Bremen können sie den Rekord von Juventus Turin einstellen: Die Italiener blieben zwischen 2011 und 2012 gleich 43 Mal en bloc unbesiegt.

Bayer Leverkusen bleibt ungeschlagen. Union Berlin stemmte sich vehement gegen eine Niederlage, ein Elfmeter brachte schlussendlich die Entscheidung zugunsten des Spitzenreiters.

08.04.2024 | 09:46 min

Einwechselkräfte Hofmann und Boniface treffen für Leverkusen

Den neuen Klub-Spitznamen "Laterkusen" haben Bayers Mentalitätsmonster gegen West Ham dabei gerade noch mal frisch aufpoliert: Die Tore durch die Einwechselkräfte Jonas Hofmann und Victor Boniface fielen in der 83. und 91. Minute.
Allein in diesem Jahr trafen die Rheinländer nun bereits neun Mal in der Extrazeit. Und ebenso auffallend ist die enorme Qualität, die sich durch das gesamte Aufgebot des souveränen Liga-Primus’ zieht.

Rudi Völler frohlockt: Vizekusen bald passé

"Wir haben einen Kader, in dem eigentlich jeder in die Startelf gehört", beschreibt Mittelfeld-Lenker Granit Xhaka das fußballerische Gesamtkunstwerk, das Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes und Chefübungsleiter Alonso seit dem vergangenen Frühjahr mit ihrer sehr gezielten Personalpolitik geschaffen haben.
Der Lohn all dieser Bemühungen: "Vizekusen wird bald keiner mehr sagen. Der Begriff ist mir ohnehin ein bisschen auf den Keks gegangen", frohlockt Leverkusens langjähriger Sportchef Rudi Völler.

Zwei Monate vor der Heim-EM hat der DFB den Vertrag mit Sportdirektor Rudi Völler bis 2026 verlängert. 1990 wurde Völler als Spieler der Nationalmannschaft Weltmeister.

08.04.2024 | 00:21 min

Erst Gänsehaut kriegen, dann Geschichte schreiben

Am Donnerstag saß der Sportdirektor des DFB neben Klub-Boss Fernando Carro auf der Tribüne der BayArena. Und gemeinsam lauschten die beiden Herren, wie die euphorisierten, dem ersehnten Titel entgegenfiebernden Fans das Leverkusener Team mit Meistergesängen in den Abend geleiteten.
"Wir haben alle Gänsehaut bekommen bei dem, was da gesungen wurde - und was von uns erwartet wird", erzählte Jonas Hofmann. Und Teamkollege Xhaka fügte hinzu:
Wir wissen, dass wir am Sonntag Geschichte schreiben können. Für den Verein, für die Fans, auch für uns selber.
Granit Xhaka, Bayer Leverkusen

Trainer Alonso: Team ohne Ups und Downs

Die dezente Warnung des Schweizer Rekordnationalspielers, gegen Bremen nicht übermotiviert, sondern so geduldig und kompakt wie während der gesamten Saison aufzutreten, rief dann aber noch kurz seinen Trainer auf den Plan.
"Ich werde morgen mal mit ihm sprechen", kündigte der 42-Jährige Alonso verschmitzt lächelnd an - und stellte klar: "Bei uns gibt es keine Ups und Downs. Wir sind sehr stabil im Kopf. Weil wir wissen, was wir wollen." Sprach’s und versicherte mit Blick auf die Partie am Sonntag gegen Bremen: "Die Vorfreude bei uns ist super, sie könnte nicht größer sein."

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