: Italiens neuer Anlauf von Zweifeln begleitet

23.03.2023 | 06:30 Uhr
Titelverteidiger Italien trifft in der EM-Qualifikation auf England. Zwischen dem letzten Treffen mit dem Final-Coup in Wembley und der Partie in Neapel liegt die verpasste WM.
Roberto Mancini nimmt mit Italien nach dem WM-Fiasko einen neuen Anlauf in der EM-Qualifikation.Quelle: epa
Roberto Mancini weinte vor Glück, die EM-Helden lagen sich in den Armen, und Giorgio Chiellini reckte im Wembley-Stadion den so lang ersehnten Pokal empor. Diese magische Nacht von London, sie scheint für die stolzen Europameister aus Italien eine Ewigkeit entfernt.
Es folgte der blamable Absturz auf dem Weg zur WM in Katar, nun nimmt die Squadra Azzurra einen neuen Anlauf - begleitet von Zweifeln. Denn vor der Neuauflage des Finals von 2021 gegen England in der EM-Qualifikation am Donnerstag (20:45 Uhr/ZDF-Liveticker) grübelt man beim Titelverteidiger über die Zukunft des italienischen Fußballs.

Mancini beklagt Mangel an Stürmern

Zwar mischen derzeit die SSC Neapel, Inter und AC Mailand die Champions League auf (drei italienische Klubs standen seit 17 Jahren nicht mehr in einem Viertelfinale), aber das beruhigt den Nationaltrainer bei seiner Aufbau-Mission keineswegs. Jeder der drei Klubs habe "vielleicht sieben oder acht Italiener im Kader. Das ist die Realität, und wir müssen etwas ändern," mahnte Mancini vor dem Quali-Auftakt:
Der italienische Fußball ist nicht wiedergeboren worden.
Roberto Mancini
Der 58-Jährige beklagte vor allem einen Mangel an Stürmern, in der Champions League finden sich unter den Topscorern der drei besagten Klubs unter anderem der Argentinier Giovanni Simeone, Edin Dzeko aus Bosnien-Herzegowina oder der Franzose Olivier Giroud.

Chiesa fehlt gegen England

Zudem muss Mancini zumindest gegen England auf Offensivspieler Federico Chiesa von Juventus Turin verzichten. Der 25-Jährige, der Teil der EM-Mannschaft war, fehlt verletzungsbedingt. Und das Duell mit den Three Lions wird für Mancini auch in anderer Hinsicht ein schweres. Es ist das erste Spiel nach dem Tod seines Freundes Gianluca Vialli, der im Januar nach langer Krankheit verstorben war.

Juli 2021: Italien hat den Showdown der Fußball-EM im Elfmeterschießen gewonnen. Mit Autokorso und Feuerwerk wurde von Mailand bis Palermo gefeiert, dass der Pokal nach Rom kommt.

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Es sei "nicht einfach", sagte Mancini. Das Team wolle auch für den ehemaligen Nationalspieler, der als Delegationsleiter auch am EM-Triumph vor zwei Jahren beteiligt gewesen war, eine gute Leistung zeigen. Dabei helfen soll die Atmosphäre im Stadio Diego Armando Maradona - Heimspielstätte von Neapel. "Ich hoffe, dass dort die gleiche Leidenschaft wie bei den Spielen von Napoli herrschen wird", sagte SSC-Kapitän Giovanni Di Lorenzo.

Italien wieder gegen Stolperstein Nordmazedonien

Der Spaß, den sein Team derzeit mit Erfolg auf dem Feld zeige, erinnere ihn an die Nationalmannschaft von 2021, die sich nach dem Elfmeter-Krimi gegen England im Wembley-Stadion zum Europameister gekrönt hatte.
"Diese Leichtigkeit", so Di Lorenzo, habe man durch gewisse Ereignisse verloren, allen voran wohl die verpasste WM-Teilnahme. In der Qualifikation scheiterte Italien damals in den Play-offs an Nordmazedonien - auch auf dem Weg zur EM 2024 in Deutschland wartet der Fußball-Zwerg in der Gruppe C auf Mancini und Co.
Italien müsse die Leichtigkeit wieder finden, "zusammenspielen, mit Enthusiasmus", sagte Di Lorenzo: "Ich will ein kleines Stück Napoli in das Nationalteam bringen."
Quelle: sid

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