: DFB-Frauen verpatzen Start in Nations League

22.09.2023 | 19:52 Uhr
Nach dem WM-Debakel ist den DFB-Frauen auch der Auftakt in die Nations League misslungen. In Dänemark verlieren Popp und Co. mit 0:2 und stehen für die Olympia-Quali unter Druck.

Niederlage statt Neustart: Die deutschen Fußballerinnen bleiben auch zum Start in die Nations League deutlich hinter den Erwartungen zurück und verlieren mit 0:2 in Dänemark.

22.09.2023 | 06:19 min
Die Bundestrainerin fehlt, die Krise bleibt: Die deutschen Fußballerinnen haben 50 Tage nach ihrem Desaster bei der WM in diesem Sommer einen Fehlstart in die neue Nations League, die auch als Olympia-Qualifikation dient, hingelegt.
Ohne die erkrankte Martina Voss-Tecklenburg unterlag die verunsicherte und harmlose DFB-Auswahl am Freitagabend in Dänemark 0:2 (0:1) und steht in dem neuen Wettbewerb gleich immens unter Druck.
Beide Treffer gegen die interimsweise von Britta Carlson betreuten Vize-Europameisterinnen erzielte Amalie Vangsgaard (23./64.).
Man hat den Rucksack noch gespürt bei der Mannschaft.
Co-Trainerin Britta Carlson
Frust pur bei DFB-Kapitänin Alexandra Popp.Quelle: imago images
Eine sichtlich frustrierte DFB-Kapitänin Alexandra Popp erklärte: "Das tut extrem weh, vor allem, weil man es hätte verhindern können." Marina Hegerin erklärte, mit dem "ganzen Drumherum" sei es "keine einfache Situation". Die Abwehrchefin mahnte an: "Wir müssen uns jetzt alle am Riemen reißen."

DFB-Frauen gegen Island unter Druck

Schon am Dienstag (18:15 Uhr live im ZDF) wartet in Bochum das nächste knifflige Duell mit Island. Im neuen UEFA-Wettbewerb stehen die zwei europäischen Tickets für Olympia 2024 in Paris auf dem Spiel, der Gruppensieg ist Pflicht. Dritter Gegner ist Wales.
Nach der Niederlage gegen Dänemark attestierte Co-Trainerin Carlson ihrere Mannschaft ein zu großes Sicherheitsdenken. "Wir haben immer noch zu wenig geschossen. Wir müssen immer noch mal die Verantwortung abgeben, noch ein Querpass", monierte die 45-Jährige:
Dieses Selbstbewusstsein, mutig nach vorne zu denken, das fehlt uns noch
Co-Trainerin Britta Carlson
Die ersten Akzente in einer hektischen Anfangsphase setzte Lina Magull, die nach 30 Sekunden erstmals abschloss. Danach hakte es jedoch zunehmend bei der deutschen Auswahl, die Verunsicherung war nicht zu übersehen, es mangelte an klaren Ideen und Bewegung ohne Ball.

Gwinn feiert nach der Pause Comeback

Giulia Gwinn musste bis zur Pause auf ihr ersehntes Comeback warten. Die 24-Jährige vom FC Bayern war rund ein Jahr nach ihrem zweiten Kreuzbandriss zum DFB-Team zurückgekehrt. Die Hoffenheimerin Sarai Linder begann auf der Position rechts in der Abwehrkette, wo Svenja Huth nach der Geburt ihres Sohnes fehlte.
Die wacklige deutsche Defensive, bei der WM eine Dauer-Baustelle, musste hellwach sein gegen das schnelle dänische Umschalten. Die Neu-Münchnerin Pernille Harder forderte immer wieder den Ball und schickte beim Führungstreffer Vangsgaard, die sich mit robustem Einsatz gegen Linksverteidigerin Felicitas Rauch durchsetzte und überlegt abschloss.

DFB-Frauen vergeben Chancen zum Ausgleich

Gwinn und Jule Brand brachte Carlson als frische Kräfte für die rechte Seite, das DFB-Team erzeugte wieder mit mehr Druck. Kopfbälle der bemühten Sydney Lohmann (54.) und Popp (56.) verfehlten das Tor nur knapp. Dann aber spielte Gwinn unter Bedrängnis unsauber ins Zentrum, Vangsgaard nutzte die unsortierte Defensive erneut aus.
Die Umstände hatten die heikle Mission Neustart noch schwieriger gemacht. Der DFB hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, dass die in die Kritik geratene Bundestrainerin die September-Länderspiele krankheitsbedingt verpasst. Die WM-Aufarbeitung ist daher noch nicht vollständig abgeschlossen.
Quelle: SID, dpa

Mehr zu den DFB-Frauen

Bundesliga der Frauen - Highlights