: UEFA setzt Zulassung russischer Junioren aus

10.10.2023 | 16:50 Uhr
Russlands U17-Fußballteams spielen doch nicht in der EM-Quali. Die UEFA setzt die beschlossene Wiederzulassung aus - die Kritik war wohl zu massiv.
Die UEFA von Präsident Aleksander Ceferin hatte Ende September die Wiederzulassung von Juniorenteams aus Russland beschlossen.Quelle: dpa
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) steht in der In der Russland-Frage nach massiver Kritik vor einer Kehrtwende. Wie der Verband nach der Sitzung UEFA-Exekutivkomitees in Nyon mitteilte, liegt die umstrittene Entscheidung zur Wiederzulassung russischer Nachwuchsteams auf Eis.
Der Punkt wurde von der Agenda genommen, da keine technische Lösung gefunden werden konnte, die es russischen Teams erlaubt, zu spielen.
Erklärung der UEFA

Heftige Kritik an Entscheidung der UEFA

Der Kontinentalverband hatte Ende September beschlossen, russische Nachwuchsteams wieder an europäischen Wettbewerben teilnehmen zu lassen - jedoch ohne Hymne und Flagge.
An der Entscheidung hatte es heftige Kritik gegeben. So kündigten England, Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Lettland, Litauen und Polen sowie die Ukraine an, ihre Teams nicht gegen russische antreten zu lassen.

Verbände fühlten sich von Ceferin überrumpelt

Laut Medienberichten sollen sich einige Verbände von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin überrumpelt gefühlt haben, demnach sei die Abstimmung ohne vorherige Absprache vollzogen worden.
UEFA-Vize Karl-Erik Nilsson musste nach seinem Votum pro Russland aufgrund des Drucks aus der Heimat sogar seinen Posten als Chef des schwedischen Sportverbandes aufgeben.

EM-Quali der U17 läuft bereits

Problematisch ist zudem, dass etwa die EM-Qualifikationsgruppen für die U17-Frauen ohne Russland ausgelost wurden, im Männerbereich läuft die Quali bereits. Wann die UEFA über das weitere Vorgehen berät, ist offen.
Der Deutsche Fußball-Bund hatte zuletzt erklärt, sich einem Boykott von Partien gegen russische Nachwuchsteams nicht anschließen zu wollen. Hans-Joachim Watzke als deutscher Vertreter im UEFA-Exekutivkomitee hatte zuvor die Entscheidung verteidigt. Auch Karl-Heinz Rummenigge gehört als Vertreter aus Deutschland dem Entscheidungsgremium an.

Innenministerium kritisiert DFB-Position

Das Bundesinnenministerium kritisierte am Montag die Position des DFB in der Frage. Solange Russlands Präsident Wladimir Putin seinen Angriffskrieg fortsetze, sei es "der völlig falsche Weg, Russland und Belarus die Tür zu internationalen Sportwettbewerben zu öffnen", teilte das Ministerium auf Anfrage des WDR-Magazins Sport inside mit.
Demnach habe sich die für den Sport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wiederholt gegen eine Teilnahme russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten ausgesprochen.

Klaveness: "Zeitpunkt war völlig falsch"

"Ich interpretiere die Kehrtwende der UEFA als ein Eingeständnis, dass der Zeitpunkt der Bemühungen zur Wiedereingliederung russischer Mannschaften in das Jugendturnier völlig falsch war", sagte Norwegens Verbandspräsidentin Lise Klaveness gegenüber "Sport inside".
Quelle: dpa, SID

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