: Die Viertelfinals am Samstag im Überblick

10.12.2022 | 04:30 Uhr
Marokko ist im Viertelfinale krasser Außenseiter, will gegen Portugal aber Geschichte schreiben. In der zweiten Partie treffen am Samstag England und Frankreich aufeinander.
Marokko kann als erste afrikanische Mannschaft ein WM-Halblinale erreichen.Quelle: Imago

Marokko - Portugal (16 Uhr/ZDF)

Marokko: Das Team von Trainer Walid Regragui kann als erste afrikanische Mannschaft ein WM-Halbfinale erreichen. Beim Achtelfinal-Coup gegen Spanien mussten die Abwehr-Asse Noussair Mazraoui vom FC Bayern und Nayef Aguerd von West Ham angeschlagen raus. Der Coach betonte aber: "Egal wer spielt, wir werden alle das Beste geben und keine Ausreden suchen." Die Nordafrikaner setzen auch gegen Portugal auf ihre starke Defensivarbeit: In vier WM-Spielen kassierten sie erst ein Gegentor beim 1:2 gegen Kanada - ein Eigentor.        
Portugal: Für Trainer Fernando Santos gibt es nach dem überzeugenden 6:1 im Achtelfinale gegen die Schweiz nur wenig Grund für Veränderungen. Die konkrete Frage nach seiner Aufstellung ließ er allerdings unbeantwortet. Dennoch dürfte für Superstar und Kapitän Cristiano Ronaldo zum zweiten Mal in Serie zu Beginn nur ein Bankplatz bleiben. Verteidiger Rúben Dias war zuletzt angeschlagen. Ziel ist das erste WM-Halbfinale seit 2006.

England - Frankreich (20 Uhr/ZDF)

England: Nach dem souveränen 3:0 gegen Senegal hat Chefcoach Gareth Southgate keinen Grund für Veränderungen. Die Hereinnahme von Kyle Walker war wegen dessen Tempo wohl schon ein Vorgriff auf Frankreich und Kylian Mbappé. Dortmunds Jude Bellingham soll weiter als offensiver Mittelfeldspieler agieren. Raheem Sterling kehrt nach seiner Heimreise aus persönlichen Gründen zum Team zurück und dürfte eine Rolle als Joker einnehmen.

England - Frankreich: Duelle im Rückblick

Quelle: Reuters
Frankreichs Doppeltorschütze Zinedine Zidane (re.) und Englands Superstar David Beckham beim Gruppenspiel der Europameisterschaft 2004, das die Franzosen 2:1 gewannen. (Foto: Reuters)

Die Bilanz der Team-Begegnungen sieht die Engländer mit 15 Siegen bei neun Niederlagen und fünf Remis klar im Vorteil. Bis 2022 hatten England und Frankreich kein WM-Match mehr gegeneinander bestritten - überhaupt sind sich die beiden großen Nationen oft aus dem Weg gegangen. Vier Spiele sind in Erinnerung geblieben.

WM 1966: Auf dem Weg zu Englands Titel

Englands erster und bisher einziger Titel führte vor 56 Jahren im eigenen Land auch über Frankreich. Im dritten und letzten Vorrundenspiel siegten die Gastgeber mit 2:0 gegen den Rivalen. Roger Hunt erzielte pro Halbzeit ein Tor und sorgte damit für den wichtigen Erfolg in der Gruppenphase. Die Three Lions blieben das ganze Turnier ungeschlagen - und warten seit dem Triumph 1966 auf einen weiteren großen Titel.

WM 1982: Das bisher letzte WM-Duell

16 Jahre später kam es zum zweiten - und bislang letzten - Duell der beiden Teams bei einer Weltmeisterschaft. Auch in Spanien setzte sich

England durch, diesmal mit 3:1 im Auftaktspiel der Gruppenphase. Bryan Robson erzielte einen Doppelpack, das Führungstor sogar in der ersten Spielminute. Am Ende kamen beide Teams weiter: England mit drei Siegen, Frankreich mit einem Erfolg und einem Remis. Die Équipe Tricolore schaffte es bis ins Halbfinale, wo es in Sevilla zum denkwürdigen Spiel gegen die DFB-Elf kam.

EM 2004: Zidanes später Doppelpack

Die Partie im Estadio da Luz von Lissabon ging in die EM-Geschichtsbücher ein - was mal wieder an Superstar Zinedine Zidane lag. England sah nach dem Führungstor von Frank Lampard bei dem von Markus Merk geleiteten Vorrundenspiel lange wie der sichere Sieger aus. Doch dann kam Zidane: In der ersten Minute der Nachspielzeit verwandelte "Zizou" einen direkten Freistoß. Einen Angriff späte holte Thierry Henry einen Elfmeter heraus: Zidane verwandelte zum 2:1, das Spiel war in den allerletzten Sekunden gedreht.

EM 2012: Remis in der Ukraine

Vor zehn Jahren kam es zum bislang letzten Duell der beiden Nationen bei einem großen Turnier. Das 1:1-Remis in der Vorrunde fand im Stadion von Donezk statt, das zwei Jahre später im Zuge der russischen Attacken auf die Ukraine durch Explosionen schwer beschädigt wurde. Ein paar Akteure von damals sind noch immer dabei: Hugo Lloris stand schon in Frankreichs Tor, Olivier Giroud saß 90 Minuten auf der Bank und Jordan Henderson wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt - alle drei noch aktuelle Nationalspieler.
Frankreich: Alles dreht sich beim Titelverteidiger um Superstar Mbappé, der schon fünf Turniertore erzielt hat und auf dem Weg zum WM-Star ist. Den Ausfall von Karim Benzema hat die Équipe Tricolore bestens kompensiert, ganz vorne glänzt Olivier Giroud. In der Abwehr hat sich nach dem Ausfall von Bayern-Profi Lucas Hernández eine Formation gefunden, zu der Teamkollege Dayot Upamecano gehört - und Benjamin Pavard nach schwachem Auftakt nicht mehr.