: IOC schließt Boxweltverband IBA aus

22.06.2023 | 14:19 Uhr
Das IOC hat den suspendierten Box-Weltverband IBA ausgeschlossen. Diese Entscheidung traf die IOC-Vollversammlung bei ihrer 140. Sitzung in Lausanne.
Das IOC hat die Entscheidung über den Boxweltverband getroffen.Quelle: AFP
Das Internationale Olympische Komitee hat den endgültigen Ausschluss des umstrittenen Boxweltverbands IBA beschlossen. 69 IOC-Mitglieder stimmten bei einer außerordentlichen Sitzung des Dachverbands am Donnerstag in Lausanne dafür, es gab nur eine Gegenstimme. Die International Boxing Association (IBA) ist seit 2019 suspendiert.
Aus Sicht ihrer Kritiker steht sie für Korruption, Führungsprobleme und Wettbewerbsverzerrung. Damit ist das Boxen erst einmal ohne olympischen Verband. Ein Konkurrenzverband namens World Boxing steht aber schon bereit.

Taskforce für Paris 2024 zuständig

Die Qualifikation für Paris 2024 und die olympischen Kämpfe liegen in den Händen einer vom IOC eingesetzten Taskforce - wie schon bei Olympia in Tokio. IOC-Generaldirektor Christophe De Kepper sagte, er könne garantieren, dass der Boxsport auch bei den Spielen 2028 in Los Angeles dabei sein werde.

IBA stimmte zuletzt gegen das Aus

Der Ausschluss stützt sich auf eine Empfehlung der IOC-Exekutive, die in einem Bericht von Anfang Juni zur Situation des Boxverbandes keine deutlichen Verbesserungen festgestellt hatte.
Die IBA hat sich zuletzt gegen das Aus gestemmt, vor dem Internationalen Sportgerichtshof blieb ihr Einspruch aber ohne Erfolg. Die IBA hatte zuletzt wiederholt versichert, auf alle Bedenken des IOC eingegangen zu sein.

IBA reagiert mit seltsamen Vergleich

Auf das erwartbare Urteil reagierte die IBA dann wütend: Das IOC habe "einen gewaltigen Fehler" begangen, hieß es in einer Stellungnahme. Weiter ließ der geschasste Boxverband einen verqueren Vergleich mit dem Angriff Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion vor exakt 82 Jahren folgen - Thomas Bach ist Deutscher, IBA-Präsident Kremlew ein Russe.
Obendrein listete IBA vermeintliche Erfolge der Verbandsarbeit auf und stellte fünf Fragen an das IOC, welche die Ringe-Organisation "binnen zehn Tagen" zu beantworten habe.
Quelle: SID, dpa

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