: Belarussin Sabalenka fühlt sich gehasst
18.04.2023 | 16:37 Uhr
Tennisstar Aryna Sabalenka aus Belarus hat sich gegen den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine ausgesprochen. Wegen ihrer Herkunft fühlt sie sich auf der Tour teils gehasst.Die belarussische Australian-Open-Siegerin Aryna Sabalenka hat sich klar gegen den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine positioniert. Die Weltranglisten-Zweite sagte am Dienstag beim Tennis-Turnier in Stuttgart:
Wenn ich den Krieg stoppen könnte, würde ich das machen, aber leider liegt das nicht in meinen Händen.
Seit Kriegsbeginn fühle sie sich in der Tennisszene komisch angeschaut und habe "wahrscheinlich" Hass von manchen Leuten gespürt. "Aber jetzt habe ich realisiert, dass ich der Ukraine nichts Schlimmes getan habe", sagte die 24-Jährige.
Es gibt Menschen, die mich nicht mögen, nur weil ich in Belarus geboren wurde. Das ist ihre Entscheidung. Ich kann das nicht kontrollieren
Die 24-Jährige weiter: "Es ist nicht das beste Gefühl, gehasst zu werden für praktisch nichts. Aber es ist, wie es ist."
Ukrainische Spielerin tritt nicht gegen Sabalenka an
Beim Turnier in Indian Wells im März hatte die ukrainische Tennisspielerin Lessia Zurenko vor der Drittrunden-Partie gegen Sabalenka zurückgezogen. Zunächst hatte die Damen-Organisation WTA persönliche Gründe für das Nichtantreten genannt. Die Ukrainerin selbst erklärte ihren Rückzug später mit einer Panikattacke.
Belarus gilt im Angriffskrieg auf die Ukraine als einer der wichtigsten Verbündeten Russlands. Sie habe mit der Politik nichts zu tun, sagte Sabalenka. Sie versuche, wegen der Atmosphäre weniger ins Internet zu schauen. "Ich kann mich auf mich selbst und mein Spiel konzentrieren", sagte die Stuttgarter Finalistin der vergangenen beiden Jahre.
Beim hochklassig besetzten Sandplatz-Turnier in Stuttgart ist Sabalenka hinter der polnischen Weltranglisten-Ersten Iga Swiatek an Position zwei gesetzt. Russische und belarussische Profis dürfen im Tennis an Turnieren teilnehmen, treten aber ohne ihre Flagge an.
Quelle: dpa