: Russland: Hochwasser gefährdet AKW-Sicherheit

05.05.2023 | 09:48 Uhr
Russland warnt vor einer Gefährdung der Sicherheit des AKW Saporischschja. Hochwasser könne zu einem Bruch des Kachowka-Staudamms führen - und die Stromkabel des AKW überfluten.
Atomkraftwerk Saporischschja (Archivfoto)Quelle: Imago
Das russische Kernenergieunternehmen Rosenergoatom warnt vor einer Gefährdung der nuklearen Sicherheit des von Russland kontrollierten Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine.
Hochwasser könne zu einem Bruch des Nowa-Kachowka-Staudamms führen. Dann würden die Stromkabel für die Pumpstation der Kühlsysteme des Atomkraftwerks überflutet. Das bringe Risiken für die nukleare Sicherheit, sagte Renat Karchaa, Berater des Generaldirektors von Rosenergoatom.
Karte: Saporischschja Quelle: ZDF

Überflutetes Gebiet könnte zehntausende Menschen betreffen

Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS könnten mindestens drei größere bewohnte Gebiete überflutet werden, wenn der Damm bricht: Kamenka-Dneprovskoye, Blagoveshchenka und Vodyanoye, in denen insgesamt etwa 15.000 bis 18.000 Menschen leben.
Der Berater wird demzufolge mit den Worten zitiert:
Zwei Lösungen sind möglich: Die eine ist, dass die Ukrainer ihren Beschuss einstellen und uns erlauben, die von ihrer Artillerie beschädigten Verschlüsse des Staudamms zu reparieren.
Renat Karchaa
In diesem Fall werde das zusätzliche Wasser abgelassen und die Gefahr sei gebannt, so Karchaa. Die andere Möglichkeit bestehe darin, "all diese Menschen zu evakuieren".

Ukrainische Behörden: Zu wenig Wasser für Kühlung

Ukrainische Behörden hatten dagegen Ende März davor gewarnt, dass es im Sommer zu wenig Wasser zur Kühlung der Reaktoren des Atomkraftwerks geben werde, weil die russischen Streitkräfte Wasser aus einem Versorgungsreservoir abgelassen hätten.
Das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte in Europa. Russland hatte es kurz nach Beginn seines Angriffskrieges eingenommen und hält es seitdem besetzt. Moskau und Kiew beschuldigen sich immer wieder gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein.
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Quelle: Reuters, TASS

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