: Trotz Einkommens-Plus: Minus im Portemonnaie

29.06.2024 | 08:17 Uhr
Gehaltszuwächse fallen wieder höher aus, und trotzdem gibt es kein Plus im Geldbeutel. Denn die Lebenshaltungskosten verteuern sich noch immer stärker als die Einkommen wachsen.
Trotz Einkommensplus weniger Geld zur VerfügungQuelle: dpa
Die Inflation hat die jüngste Steigerung der Einkommen in Deutschland aufgefressen. Zwar wuchs das mittlere Einkommen nach Angaben des Statistischen Bundesamts von 2022 auf 2023 um 5,1 Prozent - die Teuerungsrate lag aber bei 5,9 Prozent.
Vergleicht man die Jahre 2021 und 2023, ist die Lücke noch größer. Die Daten hat das Bündnis Sahra Wagenknecht bei der Behörde abgefragt. "Die Deutschen sind deutlich ärmer geworden", schließt die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht aus den Zahlen.

Inflationstreiber Ukraine-Krieg

Die Inflation hatte sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Anfang 2022 beschleunigt, weil Energie, und in der Folge auch Produktion und importierte Waren, viel teurer wurden.

Der Ukrainekrieg hat Rügen verändert: In der Binzer Bucht ist ein LNG-Terminal für Deutschlands Gasversorgung entstanden. Die Inselbewohner sind in Aufruhr.

28.06.2024 | 20:05 min
Die Europäische Union hatte Ölimporte aus Russland eingeschränkt und weitere Sanktionen verhängt. Moskau stoppte den Gasexport nach Deutschland über die Nord-Stream-Pipelines, bevor die Leitungen bei einem Anschlag gesprengt wurden.
Gewerkschaften versuchten, die Preissprünge mit hohen Tarifabschlüssen auszugleichen, und auch die Renten wurden deutlich erhöht. Unterm Strich bleibt aber in den Kassen der Haushalte im Schnitt ein Minus.
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Vor Ukraine-Krise Teuerungsrate weit über Einkommenszuwachs

Besonders deutlich wird das mit Blick auf Zahlen vor der Ukraine-Krise: So lag die Teuerung von 2021 bis 2023 bei insgesamt 13,2 Prozent. Die verfügbaren mittleren Einkommen wuchsen in derselben Zeit nur um gut 5,8 Prozent von 33.558 auf 35.510 Euro.
Das "mittlere Einkommen" - in der Regel Medianeinkommen genannt - ist eine statistische Größe, die sehr hohe und sehr niedrige Einkommen weniger stark gewichtet als das "Durchschnittseinkommen". Die Tendenz ist aber bei beiden Rechengrößen ähnlich.

Die Inflation ist im März auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren gesunken. Wie macht sich das für Unternehmen und Verbraucher bemerkbar?

02.04.2024 | 02:39 min
Zum Durchschnittsnettoeinkommen je Haushalt zählen nicht nur Löhne, sondern auch andere Einkommensarten wie Mieteinnahmen oder Transferleistungen.

Wagenknecht: Ampel tut zu wenig gegen Inflation

Wagenknecht lastet die Entwicklung der Regierung an. "Sieben Prozent weniger Kaufkraft seit 2021 für die Mittelschicht sind ein historischer Wohlstandsverlust, für den die Ampel hauptverantwortlich ist", kommentierte die Parteigründerin.

Die Bundesagentur für Arbeit bietet in einigen Städten eine Job-Sofortvermittlung an. Wer hierher kommt, hat meist kein Geld mehr in der Tasche.

23.06.2024 | 30:05 min
Sie kritisierte erneut die Wirtschaftssanktionen gegen Russland sowie eine aus ihrer Sicht "ideologiegetriebene Energiepolitik mit Sonderabgaben". Bei Renten und Mindestlohn habe die Regierung die Inflation nicht annähernd ausgeglichen.
Der Mindestlohn stieg zu Jahresbeginn um 0,41 Cent auf 12,41 Euro; das sind 3,4 Prozent. Zum nächsten Jahreswechsel kommen weitere 41 Cent hinzu, also 3,3 Prozent. Die Renten stiegen vor einem Jahr im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent. Jetzt im Juli steigen sie um 4,57 Prozent.
Quelle: dpa

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