: Ifo: Kein Sommermärchen für Konjunktur

20.06.2024 | 12:15 Uhr
Die deutsche Wirtschaft arbeite sich aus der Krise, sagt das Ifo-Institut - und setzt die Wachstumsprognose leicht herauf. Ein Konjunktur-Sommermärchen sei aber nicht drin.
"Im weiteren Verlauf des Jahres dürfte die Kaufkraft der privaten Haushalte weiter an Stärke gewinnen", prognostiziert das Ifo-Institut.Quelle: AP
Das Münchner Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr heraufgesetzt: Für 2024 erwarten die Forschenden einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 0,4 Prozent, wie sie am Donnerstag in Berlin mitteilten. Im Frühjahr waren sie noch von einem BIP von 0,2 Prozent ausgegangen.
Für 2025 erwarten sie 1,5 Prozent. "Es entsteht gerade neue Hoffnung", erklärte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Wirtschaft "arbeitet sich langsam aus der Krise".

Ifo-Institut: Kaufkraft der Verbraucher dürfte steigen

Zwar wird die aktuelle Lage von den meisten Unternehmen nach wie vor schlecht bewertet, betont das Institut. Allerdings konnten demnach seit Jahresbeginn in allen Wirtschaftsbereichen die Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten zulegen.
Gründe für die etwas optimistischere Prognose sind daher bessere Erwartungen an die zweite Jahreshälfte:
Im weiteren Verlauf des Jahres dürfte die Kaufkraft der privaten Haushalte weiter an Stärke gewinnen.
Timo Wollmershäuser, Ifo-Konjunkturchef

Nach vielen schlechten Nachrichten zur Wirtschaft schauten die Experten Ende Mai mit Spannung auf den neuen ifo-Geschäftsklimaindex.

27.05.2024 | 01:03 min
Zunächst dürfte der private Konsum laut der vorliegenden Konjunkturindikatoren zunächst jedoch noch stagnieren, sagt das Institut vorher. Daran werde auch die hierzulande ausgetragene Fußballeuropameisterschaft nichts ändern:
Sie wird der deutschen Konjunktur kein Sommermärchen bescheren.
Ifo-Institut

Inflationsrate könnte sinken

Das Ifo rechnet 2024 mit einer Inflationsrate von 2,2 Prozent und im kommenden Jahr dann mit 1,7 Prozent. Konjunkturstützend sei zudem die Industrie mit ihrem Exportgeschäft - die Bauwirtschaft dürfte hingegen ihren Abwärtstrend fortsetzen.
Auch der weltweite Warenhandel und die globale Industrieproduktion dürften sich weiter erholen - das liegt vor allem auch an steigenden Investitionen, die durch eine Lockerung der Geldpolitik in den Industrieländern unterstützt werden. Das Forschungsinstitut rechnet nach einer ersten Runde im Juni noch mit zwei weiteren Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr.

"Die Bundesregierung bräuchte eine Art Wachstumspaket", denn Unternehmen verlören immer mehr Interesse am Standort Deutschland, so Prof. Clemens Fuest, Präsident ifo-Institut.

16.05.2024 | 05:09 min

Prognose: Arbeitslosenzahlen steigen 2024

Die Zahl der Arbeitslosen steige dieses Jahr allerdings von 2,6 Millionen auf 2,7 Millionen. Das entspricht einer Quote von 5,9 Prozent. Im nächsten Jahr soll die Arbeitslosenzahl dann wieder auf 2,6 Millionen sinken. Die Zahl der Erwerbstätigen werde voraussichtlich leicht steigen von 45,9 Millionen auf 46,1 Millionen in diesem Jahr und auf 46,2 Millionen im nächsten Jahr.
Die anderen Institute, die mit dem Ifo-Institut im Herbst und im Frühjahr die Gemeinschaftsdiagnosen für die Bundesregierung erstellen, haben ihre Prognosen vergangene Woche vorgelegt. Sie erwarten für dieses Jahr zwischen 0,2 und 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum, 2,2 bis 2,4 Prozent Inflation und 2,7 Millionen bis 2,8 Millionen Arbeitslose in Deutschland. Die EU-Kommission erwartet, dass die europäische Wirtschaft insgesamt dieses Jahr um 1,0 Prozent wächst.
Quelle: AFP, dpa

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