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: Der Speckgürtel um Metropolen wächst

10.05.2023 | 08:45 Uhr
Wohnen wird in Metropolen immer teurer, deshalb ziehen besonders Familien fürs Eigenheim aufs Land. Doch auch dort steigen die Kosten. So wohnen die Deutschen - ein Überblick.
Immer mehr Familien ziehen aufs Land, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Aber auch dort wird es teurer. (Archivfoto)Quelle: ClipDealer
Idyllisch und günstig auf dem Land oder hip und teuer in der Großstadt - vor allem junge Familien haben in dieser Frage oft gar keine Wahl. Weil Wohnen in manchen Metropolen kaum noch erschwinglich ist, zieht es sie in den sogenannten Speckgürtel. Doch auch dort wird der Kauf einer Immobilie immer teurer.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat zusammen mit dem Allensbach-Institut im Auftrag der Sparda-Banken Daten und Einschätzungen zum Wohnen in Deutschland zusammengetragen. Ein Überblick.

Eigenheim auf dem Land oder in der Stadt?

Insgesamt sparen Verbraucher der Studie zufolge beim Erwerb eines Hauses oder einer Eigentumswohnung mehr als ein Drittel des Kaufpreises, wenn sie aufs Land statt in die Stadt ziehen. In den Städten liegt der durchschnittliche Preis bei 4.180 Euro, auf dem Land bei 2.806 Euro pro Quadratmeter.
In den sieben Metropolen, also den größten Städten, zahle man im Mittel sogar 6.038 Euro pro Quadratmeter.
Viele junge Familien können sich ihren Traum vom Eigenheim nicht mehr leisten, auch weil sie keine Finanzierung bekommen:

Jahrelang waren die Zinsen für Baukredite niedrig, bei etwa einem Prozent. Jetzt liegen sie bei knapp vier Prozent. Gleichzeitig sind die Kosten für Baumaterialien gestiegen.

28.03.2023 | 08:27 min
Insgesamt sind die Quadratmeterpreise in Städten, Metropolen und auf dem Land in den vergangenen zwei Jahren um durchschnittlich mehr als ein Fünftel gestiegen. Die Schere zwischen günstigen und teuren Regionen gehe immer weiter auf.
[Wohnungsnot in Städten: Städtebund empfiehlt Umzug aufs Land.]

Metropole oder Dorf: Wer wohnt wo?

Alle der sieben Metropolen verlieren Bevölkerung im Alter von 30 bis 50 Jahren, vor allem Frankfurt, Stuttgart, München und Köln. Die Forscher schließen daraus, dass junge Familien eher ins Umland und aufs Land ziehen, wo Eigentum günstiger ist. Junge Leute unter 30 dagegen zieht es weiterhin in die Groß- und Universitätsstädte wie München und Berlin, aber auch Regensburg, Leipzig oder Erlangen.
Die Folge: Im Umland von sechs der sieben Metropolen sind die Preise seit 2017 stärker gestiegen als in der Großstadt selbst. Am stärksten ist das in Berlin und Hamburg zu sehen. Nur in Frankfurt am Main ist die Tendenz ausgeglichen.

Wo der Umzug in den Speckgürtel am meisten bringt

Der Umzug von der Metropole ins Umland lohnt sich der Studie zufolge vor allem in Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg, wo der Immobilienkauf im Speckgürtel noch 40 bis 45 Prozent günstiger ist als in der Stadt.
In der Wohnungskrise sind Neubauten Mangelware:

Statt der von der Bundesregierung angekündigten 400.000 Wohnungen werden in diesem Jahr wohl gerade einmal 250.000 gebaut.

20.04.2023 | 02:48 min
Im Berliner und Kölner Umland spart man etwa ein Drittel. Rund um Stuttgart und München dagegen sind Häuser und Eigentumswohnungen inzwischen so teuer, dass man weniger als ein Fünftel spart.

Wie viel bekommen Immobilienkäufer für ihr Geld?

Im Schnitt legt ein Käufer für eine Eigentumswohnung oder ein Haus in Deutschland 388.000 Euro auf den Tisch. Dafür bekomme man je nach Lage aber ganz unterschiedlich viel Wohnfläche: Von der Wohnung mit 44 Quadratmetern in München bis zum Haus mit 451 Quadratmetern im Kyffhäuserkreis in Thüringen. In keiner der sieben Metropolen bekommt man mehr als 90 Quadratmeter Wohnfläche, am meisten noch in Köln mit rund 81 Quadratmetern.
Zur Finanzierung nehmen die Käufer im Schnitt Darlehen in Höhe von 328.000 Euro auf. 60 000 Euro steuern sie an Eigenkapital hinzu, das sind etwas über 15 Prozent.
Viele potenzielle Immobilienkäufer sind durch politische Entscheidungen verunsichert. Muss ich absehbar in eine Wärmepumpe investieren, das Dach sanieren oder dämmen?
Quelle: Theresa Münch, dpa

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