: IW-Prognose: Deutsche Wirtschaft schrumpft

29.08.2023 | 06:07 Uhr
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht in seinem aktuellen Konjunkturbericht von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts aus - mit Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
Wirtschafts-Experten sehen Probleme beim Export als einen der Gründe für die schrumpfende Wirtschaft.Quelle: dpa (Symbolbild)
Hohe Zinsen, teure Energie und ein schwacher Export machen der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rechnet deshalb in diesem Jahr mit einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu 0,5 Prozent, wie aus dem nun veröffentlichten Konjunkturbericht hervorgeht.
Die Industrie in Deutschland klagt unter anderem über hohe Energiekosten:

Die SPD-Fraktionsspitze ist für einen befristeten Strompreis für manche Unternehmen, doch Kanzler Scholz spricht sich bislang dagegen aus.

28.08.2023 | 01:29 min

Weltereignisse und Energiekosten bereiten Probleme

Aufgrund ihres hohen Fokus auf die Weltmärkte und ihrer hohen Exportquote leide die deutsche Wirtschaft überdurchschnittlich unter den geoökonomischen Schocks wie dem Ukraine-Krieg und den Spannungen im Verhältnis zu China, betonten die Wissenschaftler. Mit ihrem im internationalen Vergleich hohen Industrieanteil und der Bedeutung energieintensiver Industrien bekomme sie zudem die bestehenden Versorgungsrisiken und Kostenschocks stärker zu spüren als andere Länder.
Gleichzeitig leide die Inlandsnachfrage unter der hohen Inflation. Der private Konsum werde zur Konjunkturbremse. Die Wirtschaftsleistung werde deshalb zum Jahresende 2023 gerade einmal auf dem Niveau von Ende 2019 liegen, prognostizierten die IW-Experten.
Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier rät im ZDF-Interview zu mehr Mut und Experimenten mit neuen Industrien:

Malmendier sieht Chancen für den Standort Deutschland. Aber es brauche drastischere Experimente mit neuen Industrien.

14.08.2023 | 13:02 min

Steigende Arbeitslosenquote prognostiziert

Für das 3. und 4. Quartal 2023 rechnen sie mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Im Jahresschnitt 2023 erwartet das arbeitgebernahe Institut 2,58 Millionen Arbeitslose, 160.000 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote steige damit auf gut 5,5 Prozent.
Zwar seien keine größeren Entlassungen zu befürchten, aber Arbeitslose hätten zunehmend Schwierigkeiten, eine neue Beschäftigung zu finden. Die Inflationsrate dürfte nach Einschätzung der Experten 2023 mit 6,5 Prozent nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau liegen.
Es sind viele Faktoren, die deutschen Unternehmen aktuell das Leben schwer machen:

Hohe Energiepreise, viel Bürokratie und ein Mangel an Fachkräften. In Deutschland sei die Lage für Unternehmen aktuell fatal, klagen Wirtschaftsverbände.

13.08.2023 | 02:26 min
Quelle: dpa, Reuters

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