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: Bahn für Orientierung an öffentlichem Dienst

16.04.2023 | 12:06 Uhr
Im Tarifstreit mit der Bahn-Gewerkschaft EVG will sich die Deutsche Bahn am Schlichter-Angebot für den öffentlichen Dienst orientieren. Die EVG lehnte den Vorschlag umgehend ab.
Streik der Gewerkschaft EVG in Bremen Ende März: Wie geht es bei den Verhandlungen weiter? (Archivbild)Quelle: dpa
Die Deutsche Bahn (DB) will sich im Tarifkonflikt mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Schlichtervorschlag im öffentlichen Dienst (ÖD) orientieren. So könne man in der nächsten Verhandlungsrunde am 25. April in Fulda schnell zu einem Abschluss kommen, teilte der bundeseigene Konzern am Sonntag in Berlin mit.
Absolute Priorität hat es nun, auch bei der Deutschen Bahn zügig zu einer Lösung zu kommen, im Sinne unserer Mitarbeitenden und unserer Fahrgäste.
DB-Personalvorstand Martin Seiler
Die Bahn sei bereit, mit der EVG eine Lösung zu vereinbaren, die bahnspezifisch ist und sich am Volumen des Öffentlichen Dienstes orientiere.

Bahn-Gewerkschaft lehnt Vorstoß ab

Die EVG lehnte den Vorstoß umgehend ab:
Wir haben der DB AG schon mehrfach erklärt, dass wir nicht für den öffentlichen Dienst verhandeln, sondern in erster Linie für die Beschäftigen bei Bus und Bahn.
EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch
"Insofern ist die jetzt vorliegende Schlichtungsempfehlung für uns völlig irrelevant und keine Grundlage für unsere Verhandlungen", teilte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch weiter mit. Statt auf die Forderungen der Eisenbahner einzugehen, würden nun Vorschläge aus einem anderen Tarifkonflikt abgeschrieben, obwohl noch gar nicht klar ist, ob diese von der Gewerkschaft überhaupt akzeptiert werden, so Loroch. Die EVG erwarte ein nachgebessertes schriftliches Angebot.

Schlichter im öffentlichen Dienst: 5,5 Prozent mehr Lohn und Sonderzahlung

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen haben die Schlichter Sonderzahlungen in mehreren Stufen sowie danach einen Sockelbetrag von 200 Euro mehr sowie anschließend Lohnerhöhungen um 5,5 Prozent vorgeschlagen. Die Sonderzahlungen sollen als Inflationsausgleich dienen, sie belaufen sich auf insgesamt 3.000 Euro. Sie sind den Angaben zufolge steuer- und abgabenfrei.
Die EVG fordert in den Verhandlungen mit der Branche mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. Insgesamt verhandelt die Gewerkschaft nach und nach mit rund 50 Eisenbahn-Unternehmen. Im Fokus steht die Deutsche Bahn als größter Arbeitgeber mit rund 180.000 von den Verhandlungen betroffenen Beschäftigten. Ende März hatte die EVG gemeinsam mit Verdi mit einem großangelegten Warnstreik weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmgelegt.
Quelle: dpa

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