: Wohnkonzern Vonovia macht Milliardenverlust

04.08.2023 | 16:41 Uhr
In Zeiten niedriger Zinsen lief es gut für Vonovia - nun verbucht der Immobilienriese im zweiten Quartal Verluste von gut zwei Milliarden Euro. Im Vorjahr gab es noch hohe Gewinne.
Der Wert der Vonovia-Wohnungen ist in den letzten Monaten deutlich gesunken. (Archivbild)Quelle: reuters
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat auch im zweiten Quartal einen Milliardenverlust verbucht. Unter dem Strich fiel wegen einer erneuten Abwertung des Immobilienbestands ein Verlust von gut zwei Milliarden Euro an, wie der Dax-Konzern am Freitag in Bochum mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Vonovia noch einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro ausgewiesen.
Der Wert des Vermietungsportfolios habe Ende Juni bei rund 88,2 Milliarden Euro gelegen, hieß es. Ende März wurden die Immobilien noch mit 91,2 Milliarden und Ende 2022 sogar mit 94,7 Milliarden Euro bewertet. Vonovia hatte bereits im ersten Quartal eine außerplanmäßige Neubewertung des Portfolios vorgenommen.
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Derweil lief es im Tagesgeschäft wieder etwas besser. Nach einem deutlichen Rückgang im Auftaktquartal verharrte der operative Gewinn mit 502,2 Millionen Euro annähernd auf Vorjahresniveau. Während sich vor allem die Geschäfte mit der Projektentwicklung und zusätzlichen Dienstleistungen schwächer entwickelten, lief es für Vonovia in der Vermietung aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage nach bezahlbaren Wohnraum in den Ballungsgebieten im zweiten Quartal deutlich besser.
In Deutschland betrug die durchschnittliche Miete per Ende Juni bei
Vonovia 7,51 Euro pro Quadratmeter. Der Umsatz legte in den drei Monaten bis Ende Juni um 1,5 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro zu. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen.
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Vonovia war in den vergangenen Jahren der Niedrigzinsphase vor allem über Zukäufe im In- und Ausland kräftig gewachsen. Dazu profitierte der Konzern von steigenden Mieten in den Großstädten und Neubauten. Insgesamt besitzt Europas größtes privates Wohnungsunternehmen rund 548.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich.
Quelle: dpa

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