: Hunderte Flüge bei Lufthansa ausgefallen

07.02.2024 | 17:32 Uhr
Mit einem 27-stündigen Warnstreik des Bodenpersonals setzt die Gewerkschaft Verdi die Lufthansa unter Druck. Mehr als 100.000 Fluggäste sind betroffen.

Das Bodenpersonal der Lufthansa ist an fünf deutschen Flughäfen in den Warnstreik getreten. Von ursprünglich mehr als 1000 geplanten Flügen sind bis zu 90 Prozent ausgefallen.

07.02.2024 | 01:36 min
Mit einem Warnstreik des Bodenpersonals an fünf Standorten hat die Gewerkschaft Verdi den Flugbetrieb der Lufthansa empfindlich getroffen. Von den ursprünglich mehr als 1.000 geplanten Flügen fielen am Mittwoch bis zu 90 Prozent aus. Mehr als 100.000 Passagiere mussten der Lufthansa zufolge ihre Pläne ändern.
Die Lufthansa hatte Fluggäste auf annullierten Flügen im Voraus gebeten, sich nicht zum Flughafen zu begeben. Dort könnten sie keine Hilfe erwarten.
Aufgrund des Streiks sind die Umbuchungsschalter leider nicht besetzt.
Lufthansa
Betroffene Kundinnen und Kunden können demnach kostenlos umbuchen. Wer einen innerdeutschen Flug gebucht habe, könne darüber hinaus sein Ticket auf der Internetseite der Lufthansa in einen Bahngutschein umwandeln.

Das Bodenpersonal der Lufthansa streikt und viele Flüge fallen aus. ZDF-Reporter Markus Wolsiffer berichtet über die aktuelle Lage am Frankfurter Flughafen.

07.02.2024 | 00:52 min
Von dem Warnstreik betroffen sind laut Verdi die Flughäfen:
  • Frankfurt am Main
  • München
  • Hamburg
  • Berlin
  • Düsseldorf

Auf den Bahn- und Ärzte-Streik folgte der Ausstand im öffentlichen Nahverkehr. Und auch das Flughafen-Sicherheitspersonal legt die Arbeit nieder. Das sorgt bei Vielen für Unmut.

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Grund für Streik: Laufende Tarifverhandlungen

Von Berlin flogen am Mittwoch überhaupt keine Lufthansa-Flugzeuge, in Düsseldorf fand ein Flug nach München am Morgen statt und auch Hamburg plante mit einem einzigen Abflug in die bayerische Landeshauptstadt am Abend. Die restlichen Verbindungen fielen aus. Vor Streikbeginn war die Lufthansa von zehn bis 20 Prozent des üblichen Verkehrs ausgegangen.
Ein Verdi-Sprecher erklärte am Mittwochmittag:
Wir konnten unser im Voraus geplantes Programm durchziehen.
Sprecher der Gewerkschaft Verdi
In Einzelfällen seien Mitarbeitende zur Arbeit erschienen und konnten Passagiere vor Ort unterstützen. Am Frankfurter Flughafen fielen nach Angaben des Betreibers 500 der insgesamt rund 1.100 Abflüge und Landungen aus. Es seien aber nicht alle Ausfälle auf den Streik des Lufthansa-Bodenpersonals zurückzuführen, sagte ein Sprecher.

Verdi: Angebot "völlig unzureichend"

Der von Verdi für 27 Stunden angesetzte Warnstreik hatte am Morgen mit Schichtbeginn um 4 Uhr begonnen und soll bis Donnerstagfrüh um kurz nach 7 Uhr gehen. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten am Boden in den Konzerngesellschaften Deutsche Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und weiteren.
Laut Verdi hat die Lufthansa in den Verhandlungen bisher ein "völlig unzureichendes Angebot" vorgelegt. Die Gewerkschaft fordert insbesondere eine höhere Mindestgehaltserhöhung als die bisher gebotenen 200 Euro im Monat sowie eine deutlich kürzere Laufzeit des Tarifvertrags. Trotz Rekordgewinnen hätten die Beschäftigten heute "rund 10 Prozent weniger in der Tasche als noch vor drei Jahren", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. 

Mitarbeitende zu längeren Streiks bereit

Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann verwies am Mittwochmorgen auf "enorme Investitionsbedarfe in neue Flugzeuge treibstoffärmere Flugzeuge, in neue Sitze, in digitale Reiseerlebnisse. Alles das muss finanziert werden." Das Angebot einer Steigerung von Gehalt und weiteren Bestandteilen von bis zu 13 Prozent über die kommenden drei Jahre solle erst einmal verhandelt werden. Doch stattdessen eskaliere Verdi.
Die Gewerkschaft wiederum argumentierte, "dieser Streik wäre unnötig, wenn Lufthansa den Bodenbeschäftigten die gleichen Erhöhungen zugestehen würde wie anderen Beschäftigtengruppen im Konzern". Die Mitarbeitenden seien zu längeren Streiks bereit, sollte es nach dem Warnstreik kein "Einsehen" der Lufthansa geben. 
Quelle: dpa, AFP

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