: Verdi will Flughäfen am Donnerstag lahmlegen

30.01.2024 | 18:08 Uhr
Nach den Bahnkunden trifft es nun auch die Fluggäste: Am Donnerstag soll das Sicherheitspersonal an Flughäfen bundesweit streiken. Die Details.

Wegen des Warnstreiks des Sicherheitspersonals am Donnerstag haben viele deutsche Flughäfen schon jetzt alle Flüge abgesagt. Fluggesellschaften versuchen Reisende umzubuchen.

31.01.2024 | 00:25 min
Flugpassagiere müssen sich an diesem Donnerstag auf Flugausfälle und Verspätungen gefasst machen. Grund ist ein bundesweiter Warnstreik der Luftsicherheitskräfte, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat.

An welchen Flughäfen wird gestreikt?

  • Frankfurt am Main
  • Berlin
  • Hamburg
  • Düsseldorf
  • Köln/Bonn
  • Bremen
  • Hannover
  • Leipzig
  • Dresden
  • Erfurt
  • Stuttgart
Nach Informationen des Hessischen Rundfunks hat Verdi die rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheitsbranche dazu aufgerufen, die Arbeit ab dem frühen Morgen niederzulegen. Gestreikt werden soll dann bis Mitternacht.

Die Gewerkschaft Verdi hat das Sicherheitspersonal an Flughäfen zum Streik aufgerufen. Warum Verdi nach dem Lokführerstreik aktuell viel Druck macht, berichtet Valerie Haller.

30.01.2024 | 01:30 min

Hamburg cancelt alle 126 geplanten Abflüge für Passagiere

Die Beschäftigten sind an den Kontrollen für Passagiere, Gepäck und Personal tätig. Ohne sie ist kein Betrieb der Sicherheitsbereiche an den Flughäfen möglich. Daher dürfte der Streik den Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands lahmlegen.
Am Hamburger Flughafen etwa werden an diesem Donnerstag alle 126 geplanten Abflüge "gestrichen oder finden ohne Passagiere statt". Das teilte die Flughafengesellschaft nach dem Warnstreikaufruf mit.

Auch im ÖPNV droht ein Arbeitskampf: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kündigt für Freitag einen Streik an - betroffen sind alle Bundesländer außer Bayern.

29.01.2024 | 01:32 min

Keine Starts vom BER

Am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) können laut Verdi keine Passagierflüge starten. Wie der Flughafen am Dienstagabend mitteilte, können auch Ankünfte ausfallen - darüber entscheiden den Angaben zufolge die jeweiligen Airlines.
Zuletzt war es im März vergangenen Jahres zu Warnstreiks auch in der Luftsicherheit gekommen. Damals ging es um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, die in den vergangenen Jahren deutliche Lohnsteigerungen durchgesetzt hatten.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem mehr Gehalt für die Beschäftigten. Bisher gab es in drei Verhandlungsrunden keine Einigung. Die jüngsten Tarifgespräche zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) kamen kaum voran. Weitere Gespräche sind für die kommende Woche geplant.

Verband: Verdi will "mit der GDL gleichziehen"

Eine Sprecherin des Verbands sagte auf Anfrage der AFP, noch habe der BDLS keine offizielle Streikankündigung seitens Verdi erhalten. Mit Blick auf den dann am Freitag folgenden Streik im Nahverkehr kritisierte sie einen möglichen Ausstand aber deutlich. Da entstehe der Eindruck, Verdi wolle "mit der GDL gleichziehen", sagte sie in Anspielung auf den tagelangen Lokführerstreik bei der Bahn.
Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), erklärte dazu, ein Lahmlegen des Luftverkehrs in Deutschland durch einen Warnstreik der Luftsicherheitskräfte sei "unangemessen". Es sollte stattdessen alles unternommen werden, um eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden oder im Wege einer Schlichtung, fuhr er fort. Weitere Infos zu dem offenbar drohenden Streik hatte auch der BDL noch nicht.
Quelle: dpa, Reuters, AFP

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