: Deutsche Wirtschaft schrumpft im Frühjahr

27.08.2024 | 11:27 Uhr
Das Bruttoinlandsprodukt sinkt im zweiten Quartal leicht. Die Stimmung der Verbraucher verschlechterte sich nach einem Hoch während der Fußball-EM deutlich.
Die deutsche Wirtschaft schrumpft. Im zweiten Quartal sank das BIP leicht.Quelle: dpa
Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr leicht geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von April bis Juni 2024 um 0,1 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Es bestätigte damit eine erste Schätzung von Juli. Hauptgrund waren weniger Investitionen als auch die Zurückhaltung der Konsumenten. Ökonomen erwarten keine wirkliche Besserung in den nächsten Monaten.
Nach dem leichten Anstieg im Vorquartal hat sich die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder abgekühlt.
Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamts
Im ersten Quartal 2024 war die Wirtschaft noch um 0,2 Prozent gewachsen. Für das laufende dritte Quartal erwartet die Bundesbank wieder ein leichtes Plus, während das Münchner Ifo-Institut einen weiteren BIP-Rückgang für möglich hält.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist nicht gut. Im August sank der Geschäftsklimaindex des Ifo Instituts weiter.

26.08.2024 | 01:33 min

Verbraucherlaune nach der Fußball-EM eingebrochen

Die Konsumausgaben des Staates stiegen der Statistik zufolge um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Der private Konsum ging im Frühjahr um 0,2 Prozent zurück. Der private Verbrauch sollte eigentlich angesichts steigender Löhne und sinkender Zinsen die deutsche Wirtschaft wieder anschieben.
Die Verbraucherlaune trübte sich nach der Fußball-EM im eigenen Land wieder ein. Das Barometer für das Konsumklima im September sank auf minus 22,0 Punkte - ein Rückgang um 3,4 Zähler im Vergleich zum Vormonat, wie die GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) mitteilten.
Offenbar war die Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ausgelöst hat, nur ein kurzes Aufflackern und ist nach Ende des Turniers verflogen
Rolf Bürkl, Nürnberg Institut für Marktentscheidungen
Leicht steigende Arbeitslosenzahlen, mehr Unternehmensinsolvenzen und Pläne für den Personalabbau führen den Meinungsforschern zufolge zudem zu größeren Sorgen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Die Hoffnung auf eine stabile und nachhaltige Erholung der Konjunktur müsse damit "weiter verschoben werden", erklärte Bürkl.

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Quelle: ZDF
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Quelle: Reuters, AFP

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