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: So verliefen Grippe- und Erkältungssaison

von Luisa Billmayer und Robert Meyer
11.04.2024 | 08:00 Uhr
Nach 15 Wochen hat die Grippewelle ein Ende gefunden, auch die RSV-Welle ist vorbei. Trotzdem leiden viele immer noch an Atemwegsinfektionen - auch Grippefälle gibt es weiterhin.

Wie sich Grippeviren verbreiten

25.01.2024 | 01:13 min
Wie schlimm war die Erkältungs- und Grippewelle in Deutschland? In dieser Woche hat das Robert-Koch-Institut (RKI) die Grippewelle mit der 12. Kalenderwoche - also dem 24. März - für beendet erklärt. Insgesamt 15 Wochen hat die Welle seit Mitte Dezember gedauert - und damit einige Wochen länger als normal. Wann genau eine Grippewelle vorbei ist, lässt sich erst rückblickend nach einigen Wochen beurteilen.

Wann beginnt die Grippesaison, wann die Grippewelle?

Grippesaison: Die Wochen und Monate, in denen sich die Grippeviren hauptsächlich verbreiten - in der Regel zwischen Anfang Oktober und Mitte Mai.

Grippewelle: Der Zeitraum, in dem besonders viele Grippefälle gemeldet werden. Die Grippewelle hat vor Corona meistens im Januar begonnen und drei bis vier Monate gedauert. 2022 begann sie besonders früh. Es ist davon auszugehen, "dass die Immunität in der Bevölkerung gegen Influenzaviren" in der Corona-Zeit "abgenommen hat und sich die Influenzaviren ab 2022 sehr gut verbreiten konnten", so das Robert-Koch-Institut auf Anfrage. Das RKI schätzt, dass sich je nach Stärke der Grippewelle in einer Saison vier bis 16 Millionen Menschen in Deutschland infizieren.

Nachdem in der Pandemie viele Atemwegserkrankungen kaum auftraten, gab es nun wieder die bekannte Saison für Atemwegsinfektionen. Im Herbst waren es vor allem Rhinoviren und Coronaviren. Danach wuchs der Anteil respiratorischer Synzytialviren (RSV) und Grippeviren - zuletzt sank ihr Anteil deutlich. Auch die RSV-Welle ist laut RKI-Definition zu Ende - schon seit der 10. Kalenderwoche, also dem 10. März.
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Wie viele Menschen haben Grippe- und Erkältungssymptome?

Und auch wenn die Grippewelle - also die Wochen und Monate mit besonders vielen Infektionen - vorbei ist: Grippeviren sind immer noch im Umlauf, laut RKI besonders bei den 5- bis 14-Jährigen.
Auch andere Atemwegserkrankungen zirkulieren weiterhin. Das RKI schätzt, dass in der vergangenen Woche 3,8 Millionen Menschen mit Erkältungen, Grippe, RSV, Corona oder anderen Atemwegsinfektionen zu kämpfen hatten. Dennoch ist das der bisher niedrigste Wert der Saison.
Wie viele Menschen in dieser Saison eine Atemwegserkrankung hatten, ist in folgender Grafik zu sehen. Mithilfe der grauen Linie und des Bereichs können sie die aktuelle Saison mit vergangenen Jahren vergleichen: War die Welle stärker oder schwächer?
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Die Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen wöchentlich, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner*innen neuauftretende Symptome einer Atemwegserkrankung haben - das können auch Grippe- oder Corona-Symptome sein. Via App teilen Freiwillige jede Woche mit, ob sie Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen haben.

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Wie viele haben grippeähnliche Symptome?

Das RKI fragt dabei auch ab, ob die Erkrankten Fieber haben. Ist das der Fall, gilt die Erkrankung als grippeähnlich und damit schwerer.
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Grippesaisons in den vergangenen Jahren

Ähnlich früh begann eine Grippewelle zuletzt 2009 - damals ist das neue Schweinegrippevirus auf eine dagegen nicht immune Bevölkerung getroffen.
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Dass die Saison so früh begonnen hat, liegt unter anderem laut RKI daran, dass sich RSV und Grippe in den Pandemie-Jahren kaum ausbreiten konnten. Sie treffen nach den Corona-Jahren auf eine weniger immune Bevölkerung.

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Wie schwer sind die Erkrankungen?

Nicht alle Atemwegserkrankungen verlaufen schwer. Wegen einer leichten Erkältung muss man nicht ins Krankenhaus - Corona, Grippe oder RSV können aber schwerwiegende Symptome haben. Folgende Grafik zeigt, wie viele Atemwegserkrankungen im Krankenhaus behandelt werden mussten und immer noch müssen. Schon seit Mitte Februar - und damit früher als üblich - sinkt die Zahl der Krankenhaus-Fälle deutlich und ist mittlerweile auf dem niedrigsten Stand seit Oktober angekommen.
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Um eine Bilanz der diesjährigen Grippe- und Erkältungssaison zu ziehen, ist es noch zu früh. Auch wenn die Welle vorbei ist, so zirkulieren Grippeviren in aller Regel noch bis Mitte Mai. Erst danach kann die Schwere und damit die Zahl der Toten der diesjährigen Welle abgeschätzt werden. In der schweren Grippe-Saison 2017/18 waren es laut RKI-Schätzung 25.000.
Redaktion: Kathrin Wolff, Moritz Zajonz

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