Update

: Wo die SPD noch gewinnen kann

von Stefan Leifert
13.09.2024 | 06:57 Uhr
Nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen nun also Brandenburg. Unser neues Politbarometer zeigt: Der 22. September birgt Spannung.

Guten Morgen,

nach den Landtagswahlen ist vor den La… Sie wissen schon. Nach Thüringen und Sachsen nun also Brandenburg. Ermüdungserscheinungen sind unangebracht: Unser neues Politbarometer zeigt: Sonntag, der 22. September, birgt Spannung. Wird die AfD nach Thüringen nun auch in Brandenburg stärkste Kraft?
Gut eine Woche vor der Wahl liegt die AfD drei Prozentpunkte vor der SPD. Es wäre das Ende des populären Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD), der angekündigt hatte, in diesem Fall nicht mehr zur Verfügung zu stehen - selbst wenn seine Koalition wieder eine Mehrheit finden würde, was unsere neuesten Zahlen so gerade hergeben. Wackelkandidat: die Grünen, denen in Potsdam mal wieder ein nervenaufreibender Abend bevorsteht. 

Ganz ohne Tragik wäre das Karriereende Woidkes nicht: Mit seinen hohen Zustimmungswerten kann er es mit seinem sächsischen Amtskollegen Michael Kretschmer aufnehmen, der aus diesem Amtsbonus einen Wahlsieg machte. 55 Prozent der Befragten in Brandenburg wünschen sich Woidke erneut als Ministerpräsidenten. Alle anderen Kandidaten liegen weit abgeschlagen dahinter.
Quelle: zdf
Den Genossen in Berlin werden die Ohren klingeln: 48 Prozent der Brandenburger wünschen sich, dass die SPD auch die nächste Regierung wieder anführt. Ob Olaf Scholz daraus Hoffnung schöpfen kann, sei allerdings dahingestellt - hat er doch von Woidke eine Art Auftrittsverbot im Brandenburger Wahlkampf bekommen.
Quelle: zdf
Was sich die SPD von Woidke aber offenbar abgucken kann, ist seine Sachkompetenz. Die Brandenburger schreiben seiner SPD bei Schule und Bildung, bei der sozialen Gerechtigkeit und - und das ist bemerkenswert - auch in Sachen Wirtschaft, die höchste Kompetenz zu. 
Quelle: zdf
Quelle: zdf
Quelle: zdf
Zwar gelten auch in Brandenburg die Themen Asyl, Zuwanderung und Integration als die wichtigsten von allen, doch liegen landespolitische Themen wie Schule und Bildung und Infrastruktur dichter dahinter als in Thüringen und Sachsen. 
Quelle: zdf
Eine Mehrheit von 58 Prozent der Wähler in Brandenburg machen ihre Entscheidung von Landesthemen abhängig, nicht vom Bund. Sollte die SPD am Ende die Wahl gewinnen, müssen sie im Willy-Brandt-Haus also schon einige rhetorische Klimmzüge vollziehen, um daraus eine Bestätigung für die Berliner Ampel abzuleiten.
Ihnen einen schönen Freitag!
Stefan Leifert, Leiter heute journal

Was heute noch wichtig ist

Schenker-Verkauf perfekt? Der Verkauf ist angeblich besiegelt, mehrere Medien berichten, am Vormittag könnte er bekannt gegeben werden: Schenker, die Logistiktochter der Deutschen Bahn, soll demnach für 14 Milliarden Euro an den dänischen Logistikkonzern DSV gehen - vorausgesetzt, alle Gremien und Brüssel stimmen zu. Schenker gehört mit rund 76.600 Beschäftigten zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit und ist der Gewinnbringer im Konzern. Arbeitnehmervertreter hatten sich gegen den Verkauf an DSV gewehrt und den Finanzinvestor CVC bevorzugt, der im Bieterverfahren aber den Kürzeren gezogen haben soll.
Abkommen für Litauen-Brigade: Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage hatte die Bundesregierung zugesagt, bis 2027 einen gefechtsbereiten Kampfverband fest in Litauen zu stationieren. Die rechtlichen Rahmenbedingungen wollen die Verteidigungsminister Boris Pistorius und Laurynas Kasciunas heute in Berlin mit einem Abkommen zur Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich festzurren.
Starmer in Washington: US-Präsident Joe Biden empfängt heute Großbritanniens Premier Keir Starmer im Weißen Haus. Dabei könnte es auch um den Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland durch die Ukraine gehen - das deutete US-Außenminister Antony Blinken bei seinem Besuch in Kiew am Mittwoch bereits an. Dort hofft man auf eine Erlaubnis.
Die Forderung Kiews nach Langstreckenwaffen war auch Thema bei ZDFheute live:

12.09.2024 | 26:07 min
Schlussrunde in der Haushaltswoche: Am Mittag dann wird sich Finanzminister Christian Lindner (FDP) erneut zum umstrittenen Etatentwurf der Ampel äußern, wenn die Schlussrunde der Haushaltswoche im Bundestag ansteht. Danach geht der Entwurf an den Haushaltsausschuss, endgültig soll der Bundestag Ende November zustimmen. Bis dahin dürfte es aber noch einige Änderungen geben.
Migrationsabkommen mit Kenia: Beim Besuch des kenianischen Präsidenten William Samoei Ruto in Deutschland werden beide Länder ein Migrationsabkommen unterzeichnen. Es soll die Anwerbung von Fachkräften aus Kenia fördern und die Rückführung von Kenianern ohne Bleiberecht in Deutschland in das ostafrikanische Land erleichtern. Solche Abkommen sind zentraler Bestandteil der Migrationspolitik der Ampel. 

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Gesagt

Neue Musik ist niemals von allem Anfang an schön.
Arnold Schönberg, Komponist
Er hat das Dur-Moll-System verlassen und mit zwölf gleichwertigen Tönen komponiert: Arnold Schönberg, Schöpfer der Zwölftonmusik und bedeutender Wegbereiter der zeitgenössischen Musik. Sein Werk gilt als revolutionär - und ist nichts zum sofort Mitsummen. Experten raten zum "wiederholten Hören". Auch für den österreichischen Komponisten selbst sei die Zwölftonmusik ein "sehr langer Prozess" gewesen. Heute vor 150 Jahren wurde Schönberg in Wien geboren, er starb 1951 in Los Angeles.

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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

17.09.2024 | 01:51 min
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So wird das Wetter heute

Am Freitag fällt in der Südosthälfte oft Regen, besonders viel an den Alpen. Über 1.400 Meter schneit es dort. Sonst wechseln Sonne und Wolken und es gibt einzelne Schauer oder Gewitter. Die Höchsttemperatur liegt zwischen sieben Grad am Alpenrand und örtlich 17 Grad in Norddeutschland.
Das Wetter am Freitag 13.09.2024Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Thorsten Duin
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