es ist ein trister Novemberabend in Wien, als die deutsche Fußballnationalmannschaft einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach der Niederlage gegen die Türkei ließ man auch im nächsten Spiel unter Neu-Bundestrainer Nagelsmann so ziemlich alles vermissen, was es braucht, um auf Profiniveau ein Fußballspiel zu gewinnen. Es sind an diesem Abend noch 206 Tage bis zur Heim-EM. Der DFB steckt nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Katar immer noch in einer existenziellen Krise.

Ähnlich irrlichternd von Krise zu Krise unterwegs ist auch die Ampel-Koalition. Das Haushaltsurteil mit der Sperrung von 60 Milliarden Euro, die eigentlich für Klimaprojekte gedacht waren, ist das nächste Debakel einer Regierung, die einst angetreten war mit dem Versprechen ihres Finanzministers: "Keine Industrienation wird mehr für den Klimaschutz tun, als wir." Dieser Finanzminister beharrt jetzt auf der Schuldenbremse. Das könnte die Regierung gefährden und damit auch das Land in eine tiefe Krise stürzen, das politisch ohnehin gespalten scheint, wie lange nicht.

Eine Krise jagt die nächste: Gerade, als man dachte, dass es nach einer Pandemie und einem Krieg in Europa nicht mehr schlimmer kommen konnte, erschütterte der terroristische Überfall der Hamas auf Israel und der daraus resultierende Krieg in Gaza die Welt.

Bei all diesen Horror-Nachrichten, bei dem Mitgefühl mit den zahllosen Opfern und ihren Familien, dem Suchen nach politischen Lösungen, dem ständigen Kampf, wie man Betroffene am besten unterstützen kann, ist es doch gerade ein Turnier wie eine Europameisterschaft im eigenen Land, die ein nachrichtliches und emotionales Gegengewicht bilden könnte. Für die man Euphorie und Vorfreude entfacht. Während der man sich als Team in einen Rausch spielen und auf den Rängen in einen Rausch singen kann. Ein Turnier, das vor allem Völkerverständigung, aber auch im besten Sinne Patriotismus fördert.

Dem gerecht zu werden, ist von der Nationalmannschaft "vorerst nicht zu erwarten", kommentiert ZDF-Sportreporter Nils Kaben die aktuelle Situation. Aber das Potenzial, das in Mannschaft und Trainer steckt, ist unbestritten. Es sind nun noch 205 Tage. Dann findet das EM-Eröffnungsspiel nicht an einem tristen Novemberabend in Wien, sondern an einem hoffentlich lauen Sommertag in München statt. An einem Tag, an dem dann hoffentlich Vorfreude und Zuversicht in der Luft liegen. Das würde nicht nur der DFB-Elf guttun.

Was zum Geiselabkommen bekannt ist: Israel und die Hamas haben sich auf eine Feuerpause geeinigt. Im Gegenzug werden Dutzende Geiseln freigelassen. "Es bleiben gemischte Gefühle", erklärt ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge zum Abkommen:

Die nächste Verhandlungsrunde wird "viel schwieriger": Der ersten Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas dürfte eine viel kompliziertere Verhandlungsrunde folgen, erwartet Ex-BND-Mitarbeiter Conrad.

Wackelt die Ampel nach dem Haushaltsurteil? Erst Haushaltssperre, dann die Verschiebung der Beratungen für 2024. Die Koalition steckt in der Krise. Wie wahrscheinlich sind Neuwahlen?

Sind die 60 Milliarden der Ampel für Corona weg? Das Bundesverfassungsgericht hat den Haushalt der Ampel gekippt. Jetzt fehlen 60 Milliarden Euro, die für Corona bestimmt waren. Ist das Geld futsch?

FDP muss sich Mitgliederbefragung über Verbleib in der Ampel stellen: Ob die FDP die Koalition mit SPD und Grünen beenden soll, müssen die Parteimitglieder nun in einer bundesweiten Befragung beantworten.

Prüfungserleichterung darf im Zeugnis stehen: Wenn eine Leistung nicht bewertet worden ist, darf das im Abi-Zeugnis stehen, so das Bundesverfassungsgericht. Das soll für alle Erleichterungen gelten - ohne Nennung des Grundes.

Rund 26,2 Millionen Menschen in Deutschland gehen wegen Schmerzen im Nacken oder Rücken zum Arzt. Auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet sind das 31,4 Prozent. Das geht aus dem "AOK-Gesundheitsatlas Rückenschmerzen" hervor.

In Südkorea sind die letzten vier Mitglieder der international erfolgreichen siebenköpfigen K-Pop-Band BTS zum Wehrdienst einberufen worden. Sie müssten ihren anderthalbjährigen Wehrdienst bald beginnen. Das Label bat die riesige BTS-Fangemeinde um "anhaltende Liebe und Unterstützung (...) bis sie ihren Militärdienst beenden und sicher zurückkehren".

In der großen Terra-X-Show mit Johannes B. Kerner geht es um verwunschene Burgen über die Victoriafälle bis zur ISS. Besucht werden auch die Ruinen von Pompeji, der verschütteten Stadt, in der ein Moment der Antike konserviert ist. Zwei prominente Rateteams wollen im Wissensduell Geld für einen guten Zweck erspielen. Heute Abend ab 20:15 Uhr im ZDF und der Mediathek:

Krieg und Alltag auf der Krim: Die Doku-Reihe "Russian Wonderland" beobachtet über einen Zeitraum von drei Jahren, angefangen im Vorkriegsjahr 2021 bis zum Kriegsjahr 2023, den Entertainer Spartak und die Mitarbeiter seiner "Internationalen Striptease-Show" in den Urlaubs-Hotspots auf der Krim. Wie verändert Russlands Angriffskrieg die Menschen vor Ort? (Sechs Folgen à 30 Minuten)

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!