Update

: Politischer Hitzesommer für Friedrich Merz

von Tim-Julian Schneider
25.07.2023 | 17:04 Uhr
Hitzige Debatte um Friedrich Merz: Durch sein Sommerinterview hat der CDU-Chef die Diskussion um ihn entfacht. Der Union stehen heiße Tage bevor.

Guten Abend,

Hitze, Waldbrände, Unwetter: Der Sommer 2023 zeigt schonungslos die jetzt schon spürbaren Folgen des Klimawandels auf, wie eine Studie des Imperial Colleges in London zeigt. Ferienparadiese werden zu Katastrophengebieten und Urlaube zu Evakuierungen.
Aber auch politisch geht es in diesem Sommer heiß her, angefacht durch CDU-Chef Friedrich Merz, der im ZDF-Sommerinterview plötzlich davon spricht, mit den sonst von seiner Partei als "geistige Brandstifter" betitelten AfD-Politikern auf kommunaler Ebene pragmatischer umzugehen.
Kommunale Zusammenarbeit mit der AfD - wo die "Brandmauer" bereits bröckelt:
Der Gegenwind ist heiß und unangenehm, die Kritik aus den eigenen Reihen eindeutig. Sind auch Politiker wie Hessens Ministerpräsident Rhein ("Fehlinterpretationen") und NRW-Innenminister Reul ("Der Fall ist in der Sache geklärt") um Understatement bemüht, sind andere nicht bereit, auf noch ein bisschen Öl im Feuer zu verzichten:
Man müsse bei Merz "mittlerweile vor jedem Sommerinterview zittern, weil man nicht weiß, was am Ende dabei herauskommt", wird Tobias Hans, ehemaliger Ministerpräsident im Saarland, deutlich.
Ich möchte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein von der CDU gestellter Bundeskanzler solche Sorgen hervorruft.
Tobias Hans, CDU-Politiker
Wie Merz zurückrudert:

24.07.2023 | 10:18 min
Schweigen im brennenden Walde bisher von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der unter vorgehaltener Unions-Hand schon häufig als bessere Alternative zu Merz in der K-Frage gehandelt wurde. Inzwischen fällt Merz so langsam auch auf, was er da angerichtet hat und er betont nun schallplattenartig, die Brandmauer zur AfD stehe. Zu der Partei, die in ihrem Programm den menschengemachten Klimawandel leugnet.

Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

Russland hebt Alter für Einberufung an: Die russischen Abgeordneten haben eine Erhöhung der Alters-Obergrenze für die Einberufung zum Wehrdienst beschlossen. Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren sollen nun einberufen werden können. Zuvor waren Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren in Russland zu einem einjährigen Wehrdienst verpflichtet.
Moskau mit Problemen bei Aufklärung? Das britische Verteidigungsministerium sieht Probleme der russischen Streitkräfte bei der militärischen Aufklärung: Auswahl und Priorisierung von Zielen laufen demnach schlecht.
Selenskyj kritisiert EU-Importverbot: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der neuen russischen Seeblockade gegen Getreide aus seinem Land die EU zur Öffnung ihrer Grenzen für die Agrarprodukte aufgefordert. Die fünf östlichen EU-Staaten Polen, Ungarn, Slowakei, Rumänien und Bulgarien wollen am Importverbot festhalten.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was darüber hinaus wichtig ist

Chinesischer Außenminister des Amtes enthoben: Der alte Außenminister ist der neue: Wang Yi. Ein Grund für die Amtsenthebung des bisherigen Außenministers Qin Gang wurde nicht genannt. Er war seit mehreren Wochen aus der Öffentlichkeit verschwunden.
Mittelmeerraum als Brennpunkt des Klimawandels: Hitzewellen und Waldbrände machen der Mittelmeerregion zu schaffen. Das Gebiet ist vom Klimawandel stark bedroht - und von Forschern zum Brennpunkt erklärt worden. Der Weltklimarat IPCC zählt fünf Gefahren auf.

Highlights der WM

In der deutschen Gruppe hat Kolumbien sein Auftaktspiel gegen Südkorea gewonnen und trifft nun im zweiten Gruppenspiel auf die DFB-Elf. Währenddessen steht ein Mitfavorit vor dem Aus: Norwegen bleibt auch im zweiten Gruppenspiel beim Remis gegen die Schweiz torlos und muss ums Achtelfinale zittern.
Einen herben Dämpfer hat auch Co-Gastgeber Neuseeland zu verkraften. Die Niederlage gegen die Philippinen war historisch:

Zahl des Tages

Quelle: ZDF/ap

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Quelle: ZDF/iStock

Gesagt

Quelle: ZDF/dpa
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Streaming-Tipp für den Feierabend

Reisen mit einem minimalen CO2-Fußabdruck – das wünschen sich viele. Ein Abenteuer vor der Haustür oder der Familienurlaub in der Nähe. Alles kein Problem, wenn da nicht die komplizierte Anreise wäre. Ist "Slow Travel" die Lösung? Eine Familie und ein Paar machen im WISO spezial den Selbstversuch. (43 Minuten)

Nachhaltiger Urlaub im Selbstversuch

24.07.2023 | 43:28 min

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