: Vater lässt Hand von toter Tochter nicht los

08.02.2023 | 09:58 Uhr
Das Erdbeben in der Türkei und Syrien hat zehntausende Familien schmerzlich auseinander gerissen. So auch den Vater Mesuh Hancer und seine 15-jährige Tochter Irmak.
Mesut Hancer hält die Hand seiner 15-jährigen Tochter Irmak in Kahramanmaras in der TürkeiQuelle: AFP

Erdbeben in der Türkei: Das Wichtigste in Kürze

  • Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,8 hat am Montagmorgen die türkisch-syrische Grenzregion getroffen.
  • Die Zahl der Opfer ist nach aktuellen Angaben insgesamt auf mehr als 11.700 Tote gestiegen.
  • In der Türkei starben laut Präsident Erdogan 9.057 Menschen, in Syrien wurden 2.662 Tote gezählt.
  • Zahlreiche Menschen werden noch unter Trümmern vermisst.
  • Präsident Erdogan rief in zehn Provinzen den Notstand aus.
Tausende Menschen sind nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien gestorben. Darunter auch die 15-jährige Irmak im türkischen Kahramanmaras. Ihr Vater, Mesut Hancer, hält ihre Hand - trotz der traurigen Gewissheit. Das Bild von ihm ging um die Welt. Kahramanmaras liegt in der Nähe des Epizentrums. Dort ist die Zerstörung besonders schlimm.

Baby kurz nach der Geburt aus Trümmern gerettet

Solche schweren Schicksale gab es in vielen der betroffenen Regionen. Im Norden Syriens ist nach Krankenhausangaben ein Baby in den Trümmern zur Welt gekommen und hat überlebt. Dem behandelnden Arzt Hani Maruf zufolge kam die gesamte Familie des Mädchens bei der Katastrophe ums Leben - beide Eltern sowie vier Geschwister und eine Tante.

Spendenaufruf des Aktionsbündnis Katastrophenhilfe

Quelle: ZDF
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[Lesen Sie hier mehr zur verzweifelten Situation in Nordwestsyrien.]
Es wird vermutet, dass die Mutter kurz nach der Geburt starb. Ein Retter habe die Nabelschnur mit einem Messer durchtrennt, ehe er sie aus den Trümmern zog.
Das in den Trümmern geborene Baby wird in einem Kinderkrankenhaus in der Stadt Afrin (Syrien) behandelt.Quelle: AP
Ein Nachbar brachte das unterkühlte Baby zum Krankenhaus, seine Gliedmaßen seien blau angelaufen und der Körper völlig mit Staub bedeckt gewesen.
Nur eine Stunde länger und es wäre gestorben.
Hani Maruf, Arzt
Die Mitarbeiter des Krankenhauses gaben dem Mädchen den Namen Aja. Dem kleinen Mädchen gehe es gut, sagte der Arzt. "Ihr Zustand ist stabil, aber sie hat einige Rippen gebrochen", sagte Maruf. In sozialen Medien wurde das Kind auch als "Wunderbaby" bezeichnet.

In Nordsyrien werden noch immer Verschüttete aus den Erdbebentrümmern geborgen. So wie ein kleines Mädchen im syrischen Afrin. Aber die Zahl der Todesopfer steigt weiter an.

08.02.2023 | 02:28 min

Mehr als 11.000 Todesopfer

Die Zahl der Todesopfer in Syrien und der Türkei ist laut aktuellen Angaben auf über 11.000 gestiegen. Nach Angaben der Behörden sind in der Türkei 8.574 Menschen ums Leben gekommen. In Syrien wird die Zahl der Toten inzwischen mit 2.547 angegeben. Viele Menschen werden noch vermisst, daher dürfte die Opferzahl noch weiter ansteigen.
Rettungskräfte haben in der Südosttürkei eine Frau 52 Stunden nach dem schweren Erdbeben lebend unter den Trümmern geborgen. Bilder des Senders NTV zeigten, wie die Einsatzkräfte in der Provinz Kahramanmaras die Frau auf einer Trage zum Krankenwagen brachten.
Quelle: dpa, AFP

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