FAQ

: So geht es weiter mit dem Unwetter

18.01.2024 | 11:01 Uhr
Nach dem Eisregen wird in Deutschland heute viel Schnee erwartet. Welche besonderen Gefahren drohen und was beachtet werden sollte.

Auch am Donnerstag hat das winterliche Extremwetter wieder zu Unfällen und Verzögerungen auf den Straßen geführt. Am Frankfurter Flughafen kam es zu Flugausfällen.

18.01.2024 | 01:45 min
Auch heute gilt: Wer kann, sollte zu Hause bleiben. Wer raus muss, sollte sich darauf einstellen, dass es Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben geben wird. Wo bleibt es besonders heftig und wie entwickelt es sich weiter? ZDFheute beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie entwickelt es sich weiter?

Nachdem sich die Glatteissituation selbst im Saarland, im südlichen Rheinland-Pfalz und in Südhessen bis in den Vormittag entspannt haben dürfte, bleibe noch der kräftige Schneefall, warnt ZDF-Meteorologin Katja Horneffer. Nach dem Eisregen am Mittwoch erwartet auch der Deutsche Wetterdienst an diesem Donnerstag massenweise Schnee. Von der Eifel und dem Raum Köln über das Rothaargebirge bis nach Thüringen müssen sich die Menschen auf "anhaltende und teils kräftige Schneefälle" einstellen. Die Unwetterwarnungen wegen gefrierenden Regens wurde mittlerweile aufgehoben.
Quelle: ZDF
Der DWD rechnet mit "unwetterartigen Neuschneemengen" bis zu 30 Zentimetern binnen 24 Stunden und warnt vor Schneebruchgefahr und "erheblichen Verkehrsbehinderungen". Oft liege das daran, dass viele Autofahrer keine Winterreifen benutzten.
"Kommt zum Schneefall auch noch Wind hinzu, führt das häufig zur Ausbildung von Verwehungen", sagen die Experten. "Durch diese wird der Straßenverkehr ebenfalls beeinträchtigt. Im Extremfall kommt der Straßenverkehr zum Erliegen."
Im Süden entspannte sich die Situation - zum einen, weil es aufhörte zu regnen und zum anderen, weil die Temperaturen deutlich stiegen. Am Oberrhein werden bis zu 14 Grad erreicht. In anderen Regionen hingegen bleibt es eher brenzlig: Denn das Gebiet mit dem Eisregen verschiebt sich weiter nach Norden.
ZDFheute Infografik
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Stufe 1: Amtliche Warnungen (Gelb)

Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, trotzdem können wetterbedingt Gefährdungen auftreten. Wenn Sie Aktivitäten im Freien unternehmen und dem Wetter ausgesetzt sind, informieren Sie sich regelmäßig über die weitere Wetterentwicklung und passen Sie Ihr Verhalten entsprechend an.

Stufe 2: Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange)

Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, aber gefährlich. Es können vereinzelt oder örtlich Schäden auftreten. Informieren Sie sich regelmäßig über die Wetterentwicklung, seien Sie vorsichtig und vermeiden Sie riskantes Verhalten.

Stufe 3: Amtliche Unwetterwarnung (Rot)

Die erwartete Wetterentwicklung ist sehr gefährlich. Es können verbreitet Schäden durch das Wetter auftreten. Informieren Sie sich regelmäßig über die Wetterentwicklung. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Wenn Sie sich dem Wetter aussetzen müssen, seien Sie sehr vorsichtig.

Stufe 4: Amtliche Warnung vor extremem Unwetter (Violett)

Die erwartete Wetterentwicklung ist extrem gefährlich. Es können lebensbedrohliche Situationen entstehen und große Schäden und Zerstörungen auftreten. Häufig sind dabei größere Gebiete betroffen. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Verhalten Sie sich sehr vorsichtig und informieren Sie sich regelmäßig über die Entwicklung der gefährlichen Wettersituation. Folgen Sie auf jeden Fall unter Umständen ausgegebenen Anweisungen der Behörden, Ordnungs- und Hilfskräfte. Bereiten Sie sich auf außergewöhnliche Maßnahmen vor.

Quelle: DWD

Warum ist es gefährlich?

In Gebirgslagen führen heftige Schneefälle zu Lawinen. Zudem hat sich der Eisregen auf Straßen und Schienen festgesetzt, haftet an Stromleitungen, Ästen, Dächern. Zentimeterdicke Eispanzer können sich bilden, die ein entsprechendes Gewicht erreichen, je nachdem, wie lang es regnet oder schneit. Strommasten können einknicken, Äste und Bäume abbrechen und auf Passanten fallen.
Wälder sollten nach Möglichkeit nicht betreten werden. Der Deutsche Alpenverein warnt: "Durch starke Schneefälle können Äste und Baumkronen abbrechen. Teilweise stürzen sie zu Boden, teilweise hängen sie noch in den Bäumen."
Ungemütlich kann es auch auf der Autobahn werden: Hunderte Menschen stecken am Vormittag stundenlang in Staus fest: Betroffen sind vor allem die Autobahnen 3, 4, 5 und 7. In Hessen und Rheinland-Pfalz blieben seit Mittwochabend zahlreiche Autos in bis zu 50 Kilometer langen Staus auf Autobahnen stecken. Rettungskräften versorgten die Menschen mit Decken und heißen Getränken.

Schnee, Eisregen und Glatteis haben den Alltag vieler Menschen in Teilen Deutschlands ausgebremst. Trotz Warnungen kam es zu vielen Unfällen. Flüge und Züge fielen aus.

17.01.2024 | 02:28 min

Wie kommt es zur aktuellen Unwetterlage?

Die Feuchtigkeit wird von einem Tief angezapft, was die Wärme vom Atlantik zu uns führt. Hier spielen die anormalen Oberflächentemperaturen im Atlantik eine große Rolle. Die Oberfläche des Nordatlantik ist seit März 2023 durchgehend rekordwarm. Das führt immer wieder zu extremen Regen- und Schneefällen in Teilen Europas, auch in Deutschland.
Quelle: ZDF
Meteorologen achten bei Vorhersagen verstärkt darauf, woher die Luftmasse kommt, wohin sie zieht und welches Wetter sie auslöst. Seit Monaten lässt sich beobachten, dass, wenn es nasser ist, Regen und Schnee kurzfristig sogar in Rekordmengen herunterkommen. Diese Zusammenhänge wurden bereits von Meteorologen und Klimawissenschaftlern vorhergesagt.
Wetterkarte: Vorhersage für den 18.01.2024Quelle: ZDF

Wie lange hält die Wetterlage an?

Das Schneefallgebiet zieht im Laufe des Tages weiter nach Südosten und bringt zwischen fünf und 15 Zentimeter Neuschnee. Am Wochenende gibt es ruhiges Winterwetter mit Hoch "Corvin", in der neuen Woche wird es stürmisch und mild.
Quelle: ZDF, dpa

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