: 170 Autos nach Russland verkauft - Haftbefehle

28.06.2024 | 14:23 Uhr
Die EU verbietet den Verkauf von Luxusgütern nach Russland. Dagegen soll ein deutsches Netzwerk über 170 Mal verstoßen haben. Der Zoll hat nun vier Haftbefehle vollstreckt.
Die Ermittler stellten bislang rund 300.000 Euro Bargeld sicher und pfändeten fünf hochpreisige Fahrzeuge.Quelle: dpa
Bei Ermittlungen zu illegalen Verkäufen von Luxusautos nach Russland haben Zollfahnder rund zwei Dutzend Wohn- und Geschäftsräume im Raum Offenbach am Main sowie in Aschaffenburg durchsucht. Wie eine Sprecherin des Zollfahndungsamtes Frankfurt mitteilte, wurden am Freitag Haftbefehle gegen eine 40 Jahre alte Frau sowie drei Männer im Alter zwischen 39 und 44 Jahren vollstreckt.
Den vier Haupttatverdächtigen wird demnach vorgeworfen, gegen Embargovorschriften verstoßen zu haben. Gemäß einer EU-Verordnung ist es verboten, Luxusgüter nach Russland zu verkaufen. Der Zoll erläuterte:
Konkret sollen sie trotz entsprechender Sanktionsvorschriften seit Ende 2022 bis heute über 170 Luxusfahrzeuge nach Russland verkauft beziehungsweise ausgeführt haben.
Statement des Zolls

Luxuskarossen aus Deutschland stehen in Russland hoch im Kurs.

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Vermögensarrest von rund 13,3 Millionen

Die Ermittler stellten bislang rund 300.000 Euro Bargeld sowie umfangreiche Geschäftsunterlagen sicher und pfändeten fünf hochpreisige Fahrzeuge. Es sei zudem ein Vermögensarrest von rund 13,3 Millionen Euro erwirkt worden. Damit wird den Beschuldigten der Zugriff auf dieses Vermögen entzogen, das mutmaßlich mit Straftaten erwirtschaftet wurde.
Gemeinsame Ermittlungen mit der Staatsanwaltschaft Frankfurt hätten ergeben, dass sich das Netzwerk der Gruppierung über ganz Deutschland erstreckt, teilte der Zoll weiter mit. Zudem gebe es Verbindungen in zahlreiche osteuropäische Länder sowie Anrainerstaaten Russlands.

Wegen des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängte die Europäische Union jüngst neue Sanktionen gegen Russland.

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Die Zollfahnder waren den Verdächtigen nach Hinweisen der Zentralstelle des Bundes zur Untersuchung verdächtiger Finanztransaktionen auf die Spur gekommen.
Quelle: dpa

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