: UN rechnen mit über 50.000 Erdbeben-Toten

12.02.2023 | 10:47 Uhr
Die Helfer im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien bergen jeden Tag weitere Tote. Die UN gehen davon aus, dass die Zahl der Opfer auf mehr als 50.000 ansteigen könnte.
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien wird die Zahl der Todesopfer nach Schätzungen der Vereinten Nationen möglicherweise noch auf mehr als 50.000 ansteigen.

UN: Zahl der Toten könnte sich verdoppeln

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sagte am Samstag bei einem Besuch im Erdbebengebiet in der Türkei im Sender Sky News, eine genaue Schätzung sei nach wie vor schwierig, die Opferzahl werde sich aber sicherlich noch "verdoppeln oder mehr".
Die Zahl der bestätigten Todesopfer war kurz nach Griffiths Eintreffen auf mehr als 28.000 gestiegen. In der Türkei wurden bis Samstag mehr als 24.600 Todesopfer geborgen. Über 3.500 Menschen starben nach offiziellen Angaben in Syrien.

UN-Nothilfekorrdinator: Lage "zutiefst schockierend"

Die Situation sei "zutiefst schockierend" - "die Vorstellung, dass diese Trümmerberge noch immer Menschen enthalten, einige von ihnen noch am Leben, viele tot", sagte Griffihs. Er habe viele Konflikte und Kriege erlebt, aber Zehntausende Menschen in einer Nacht zu verlieren, das habe er bei anderen Konflikten noch nicht gesehen.
UN-Nothilfekoordinator Griffiths vor Ort
Griffiths zeigte sich beeindruckt von dem Einsatz der Rettungskräfte, sowohl von türkischer Seite, als auch von dem der internationalen Retter.

WHO: 26 Millionen Menschen von Erdbeben betroffen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht mittlerweile davon aus, dass 26 Millionen Menschen in der Türkei und Syrien von der Katastrophe betroffen sein könnten, darunter etwa fünf Millionen Menschen, die ohnehin als besonders schutzbedürftig gelten.
Mindestens 870.000 Menschen in beiden Ländern müssen nach UN-Angaben mit warmen Mahlzeiten versorgt werden, bis zu 5,3 Millionen Menschen könnten allein in Syrien obdachlos geworden sein.

Zehntausende Helfer im Erdbebengebiet im Einsatz

Nach Angaben der türkischen Katastrophenbehörde sind mehr als 32.000 Menschen aus der Türkei an Such- und Rettungseinsätzen beteiligt. Hinzu kommen mehr als 8.200 internationale Helfer.

Nach den schweren Erdbeben in der Grenzregion von der Türkei und Syrien ist die Lage noch immer dramatisch. Die Rettungskräfte und freiwillige Helfer arbeiten rund um die Uhr. Nun können UN-Konvois auch in das schwer getroffene Syrien rollen.

10.02.2023 | 08:24 min
"Bald werden die Such- und Rettungskräfte den humanitären Organisationen weichen, deren Aufgabe es ist, sich in den kommenden Monaten um die außerordentliche Zahl an Betroffenen zu kümmern", sagte Griffiths in einem Video auf Twitter.
Quelle: AFP, dpa

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